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Sonnenstürme: Sonnenaktivität hängt mit Planetengezeiten zusammen

Der 11-jährige Sonnenzyklus und weitere Ereignisse hängen mit der Konstellation der Planeten zusammen. Ansonsten wäre die Erde wohl unbewohnbar.
/ Mario Petzold
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Die Sonnenaktivität und die Planetengezeiten korrelieren. (Bild: Solar Orbiter/EUI Team/ESA & NASA)
Die Sonnenaktivität und die Planetengezeiten korrelieren. Bild: Solar Orbiter/EUI Team/ESA & NASA

Laut einer Untersuchung des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf(öffnet im neuen Fenster) wird die Aktivität der Sonne von der Anziehungskraft der Planeten beeinflusst. Deren Gezeitenkräfte, die je nach Position der einzelnen Planeten zyklisch schwanken, lassen sich in direkte Verbindung mit dem bekannten, 11 Jahre dauernden Sonnenzyklus bringen.

In diesem Rhythmus vereinen Venus, Erde und Jupiter ihre Gezeitenkräfte und stoßen den inneren magnetischen Antrieb der Sonne an. Es tritt ein Aktivitätsmaximum mit größeren Ausbrüchen, verstärkten Sonnenstürmen und mehr Polarlichtern auf.

Zahlreiche Überschneidungen mit den Planetenzyklen

Außerdem fand das Forschungsteam Übereinstimmungen mit anderen Aktivitätsmustern, die Perioden zwischen einigen Monaten und Hunderten Jahren aufweisen. Auch diese decken sich mit den Planetenbewegungen. Selbst besonders starke Sonnenstürme wie jener von 1859, das Carrington-Ereignis(öffnet im neuen Fenster) , können durch eine spezielle Planetenkonstellation erklärt werden.

Besonders auffällig ist der Zusammenhang aber mit einem sich alle 1,7 Jahre wiederholenden Ereignis, bei dem ein Anstieg der kosmischen Strahlung auf der Erdoberfläche zu beobachten ist. Die Ursache ist ein erhöhter Ausstoß energiereicher solarer Teilchen. Auch dieses Phänomen hängt wahrscheinlich mit der Bewegung der Planeten und deren Gravitationskräften zusammen.

Schwache Aktivität durch permanente Störung

Zusätzlich ergibt sich aus den Gezeitenkräften der Planeten ein Effekt, der die Feldstärke des Sonnenmagnetfeldes drosselt. Die Sonne ist dadurch weniger aktiv als Sterne vergleichbarer Größe.

Laut der Studie, die in Solar Physics(öffnet im neuen Fenster) frei zugänglich ist, müsste die Sonne eigentlich insgesamt fünfmal aktiver sein. Die größten Ausbrüche könnten ohne die Planeten zehn- bis hundertfach stärker sein. So könnte die Beschaffenheit unseres Sonnensystems mitverantwortlich dafür sein, dass sich auf der Erde überhaupt Leben entwickelt hat.


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