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Solarstrom: Desertec verliert Mitstreiter

Bosch steigt wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten aus Desertec aus. Es ist das zweite bekannte Unternehmen in kurzer Zeit, das das Solarenergieprojekt verlässt.
/ Werner Pluta
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Solarthermiekraftwerk (Symbolbild): Defizitäre Solarsparte (Bild: Torresol)
Solarthermiekraftwerk (Symbolbild): Defizitäre Solarsparte Bild: Torresol

Nicht weniger, als die Energieversorgung Europas, des Nahen Ostens und Nordafrikas zu sichern, ist das Ziel des Projekts Desertec(öffnet im neuen Fenster) - und das auch noch umweltfreundlich mit Solarstrom. Doch inzwischen sind zwei wichtige Partner abgesprungen.

Die Bosch-Tochter Bosch Rexroth(öffnet im neuen Fenster) will zum Jahresende, wenn die Verträge mit Desertec enden, aus dem Projekt aussteigen. "Wir werden unsere Mitgliedschaft nicht verlängern" , sagte eine Sprecherin des Unternehmens der Wirtschaftszeitung Financial Times Deutschland(öffnet im neuen Fenster) (FTD).

Kurzarbeit

Bosch Rexroth baut Steuerungen und Antriebe, darunter auch die Gestelle, die die Solarmodule nach der Sonne ausrichten. Allerdings hat das Unternehmen laut FTD derzeit wirtschaftliche Schwierigkeiten: Derzeit seien mehrere tausend Mitarbeiter in Kurzarbeit. Deshalb wolle sich das Unternehmen auf wichtige Aktivitäten konzentrieren, sagte die Sprecherin.

Es ist der zweite Partner, der in relativ kurzer Zeit das Projekt verlässt: Siemens war Ende Oktober ausgestiegen. Das Unternehmen zieht sich komplett aus dem Geschäft mit der Sonnenenergie zurück und sich stattdessen auf Wasser- und Windenergie konzentrieren. Die defizitäre Solarsparte soll verkauft werden.

Solarstrom aus der Wüste

Das Konzept von Desertec ist, Solarthermiekraftwerke in der Sahara und in den Wüstengegenden im Nahen Osten aufzubauen. Diese soll die Region selbst, aber auch Europa mit elektrischer Energie versorgen. Der Strom soll per Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung(öffnet im neuen Fenster) nach Europa kommen.

Die Initiative hat derzeit 21 Gesellschafter und 36 Partner an. In Kürze sollen aber wieder einige hinzukommen, erklärte das Desertec-Planungskonsortium Dii.


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