Solarstrom: Der erste Solarzug der Welt nimmt seinen Betrieb auf
Sonne gibt es genug in Australien. Das nutzt eine kleine, gemeinnützige Eisenbahngesellschaft aus: Sie nimmt einen Pendelzug in Betrieb, der mit Strom von Solarmodulen auf dem Dach betrieben wird.

Dieser Zug fährt komplett umweltfreundlich: In Byron Bay im australischen Bundesstaat New South Wales wird an diesem Wochenende ein Solarzug in Betrieb genommen. Den Strom erzeugt der Zug selbst mit Solarmodulen auf dem Dach - es ist der erste solarbetriebene Zug der Welt.
Der Zug besteht aus zwei historischen Triebwagen aus dem Jahr 1949, die früher jeweils mit einem Dieselmotor betrieben wurden. Diese hat die Byron Bay Railroad Company zum Solarzug umbauen lassen. Er soll ab dem 16. Dezember auf einer drei Kilometer langen Strecke im Pendelverkehr eingesetzt werden.
Ein Dieselmotor bleibt für den Notfall
Den Umbau hat das Elektroautounternehmen Elmofo vorgenommen: Es hat einen Dieselmotor ausgebaut und durch einen elektrischen Antriebsstrang mit Motor und Akku ersetzt. Auf dem Dach wurden Solarmodule mit einer Leistung von insgesamt 6,5 Kilowatt ausgelegt. Die zweite Dieselmaschine ist im Zug verblieben - für den Notfall. Elmofo hat einen Elektrorennwagen gebaut und einen DeLorean zum Elektroauto umgebaut.
Für eine Strecke benötigt der Zug etwa vier Kilowattstunden. Der Akku hat eine Kapazität von 77 Kilowattstunden, kann also den Zug praktisch den ganzen Tag über versorgen. An einer Station wurde eine 30-Kilowatt-Solaranlage installiert, die den Akku während des 20-minütigen Aufenthalts des Zuges laden soll.
Eine Fahrt dauert sieben Minuten
Der Zug soll auf einem drei Kilometer langen Teilstück einer stillgelegten Eisenbahnlinie fahren. Der Betreiber, die Byron Bay Railroad Company, ist gemeinnützig und ist von dem Besitzer einer Ferienanlage gegründet worden. Der Zug wird zwischen der Anlage und dem Ort Byron Bay pendeln. Eine Fahrt mit dem nur rund 25 Kilometer pro Stunde schnellen Zug dauert etwa sieben Minuten und kostet drei australische Dollar, umgerechnet knapp zwei Euro. Im Zug ist Platz für 100 Passagiere.
Elektrische Züge mit einer eigenen Energieversorgung an Bord sind praktisch auf Strecken, die keine Oberleitung haben. Alstom hat im vergangenen Jahr auf der Messe Innotrans in Berlin einen Zug mit Brennstoffzellenantrieb vorgestellt, den Coradia iLint. Er soll ab Anfang kommenden Jahres in Niedersachsen und Bremen eingesetzt werden. Die Eisenbahngesellschaft Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) will den Brennstoffzellenzug auf einigen Strecken nördlich von Berlin einsetzen.
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