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Solarhersteller: Meyer Burger wechselt Chefetage aus

Der Solarhersteller Meyer Burger trennt sich von seinem CEO Gunter Erfurt und entlässt erneut Hunderte Mitarbeiter.
/ Andreas Fischer
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Meyer Burger versucht es mit einem neuen Restrukturierungsprogramm. (Bild: Meyer Burger)
Meyer Burger versucht es mit einem neuen Restrukturierungsprogramm. Bild: Meyer Burger

Der Schweizer Solarhersteller Meyer Burger kündigte am Mittwoch ein umfassendes Restrukturierungsprogramm(öffnet im neuen Fenster) an, das als Erstes den bisherigen CEO Gunter Erfurt und den CFO Markus Nikles traf. Beide werden das Unternehmen verlassen.

Außerdem soll die Belegschaft von derzeit 1.050 Mitarbeitern auf 850 reduziert werden. Im März kündigte das Unternehmen bereits 400 Mitarbeitern am Standort Freiberg .

Da das Unternehmen in den USA weiterhin neue Stellen schaffen will, führe dies zu einem "überproportionalen Abbau in Europa" , hieß es von Meyer Burger.

Verkauf des Tafelsilbers

Außerdem prüfe man zur Generierung "zusätzlicher Umsätze und Deckungsbeiträge" einen "Verkauf von Technologie und Equipment an strategische Kunden in den Bereichen Solarzellenherstellung und Modultechnologie" .

Die "Liquidität im operativen Betrieb" soll zudem durch "Solarmodulverkäufe aus aktuellen Beständen" sowie durch die "Veräußerung von weiteren Vermögensgegenständen" gestützt werden. Gunter Erfurt wollte die Produktion von Solarzellen und -modulen eigentlich vollständig in die USA verlagern , nachdem seine Versuche gescheitert waren, Subventionen für einen Erhalt der Standorte in Deutschland zu bekommen.

Den Aufbau einer eigenen Solarzellenfertigung in Colorado musste das Unternehmen jedoch Ende August wegen Geldmangel stoppen(öffnet im neuen Fenster) . Stattdessen soll nun doch wieder der bestehende Zellproduktionsstandort Thalheim das "Rückgrat der Solarzellenversorgung von Meyer Burger bilden" .

Neuer CEO ist ab sofort Franz Richter. Er ist zudem Präsident des Verwaltungsrates. Dieses Gremium schrumpfte "nach drei Austritten im laufenden Jahr" auf nur noch zwei Mitglieder, schreibt die Neue Zürcher Zeitung (NZZ)(öffnet im neuen Fenster) in ihrer Ausgabe vom 19. September.

Außerdem hätten die Aktien des Unternehmens seit Jahresbeginn rund 96 Prozent an Wert verloren. 71 Jahre nach der Gründung als Maschinenhersteller für die Uhrenindustrie versuche das Unternehmen nun "zu retten, was zu retten ist" , so die NZZ.


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