Softwareentwicklung: VW-Tochter Cariad baut 1.600 Stellen ab

Volkswagens Softwaretochter Cariad will bis zum Jahresende die Zahl ihrer Mitarbeiter um 1.600 reduzieren. Das berichtete das Handelsblatt(öffnet im neuen Fenster) (Paywall) am 11. März 2025 unter Berufung auf Konzernkreise. Die Belegschaft wurde demnach auf einer Betriebsversammlung über den Stellenabbau informiert. Ein Sprecher des Unternehmens habe die Informationen bestätigt.
Betroffen sind dem Bericht zufolge Mitarbeiter an den vier Cariad-Hauptstandorten in Berlin, Wolfsburg, Ingolstadt und Mönsheim bei Stuttgart. Derzeit habe Cariad noch 5.900 Beschäftigte. Der Abbau entspreche damit knapp 30 Prozent der Gesamtbelegschaft und solle im Wesentlichen über Abfindungsprogramme erfolgen. Für die VW-Tochter gelte eine Beschäftigungssicherung bis 2029.
Mehrjährige Verzögerungen bei E-Autos
Cariad war im Jahr 2021 vom damaligen VW-Chef Herbert Diess ins Leben gerufen worden. Die Firmentochter sollte ursprünglich eine neue Software für sämtliche Konzernmarken entwickeln : VW.OS. Das Betriebssystem sollte für die Herausforderungen der E-Mobilität sowie des vernetzten und autonomen Fahrens geeignet sein.
Doch Probleme bei der Softwareentwicklung führten zu mehrjährigen Verzögerungen bei wichtigen Elektromodellen von Porsche und Audi, was letztlich zur Ablösung von Diess führte. Sein Nachfolger Oliver Blume setzte von Anfang an auf Kooperationen mit Zulieferern wie Continental . Im Juni 2024 holte sich VW dann Hilfe vom US-Start-up Rivian . Im Jahr 2027 soll der Elektrokleinwagen ID.Every1 als erstes VW-Modell mit der neuen Software ausgestattet werden .
Dem Handelsblatt zufolge spielt Cariad im Konzern seitdem nur noch eine Nebenrolle. Cariad pflege weiterhin die bestehenden Konzern-Betriebssysteme E1.1 und E1.2 und entwickele die Versionen weiter. Die künftige Software - intern SDV 1.0 genannt - werde vor allem in dem Joint Venture mit Rivian entwickelt. In dieses Unternehmen seien bereits Cariad-Entwickler gewechselt.



