Softwareentwickler: Der Fachkräftemangel zeigt sich nicht an den Gehältern
Angeblich fehlten der Industrie noch nie so viele IT-Experten wie zurzeit. Doch die Firmen reißen sich um die vorhandenen Softwareentwickler offenbar nicht mit entsprechend höheren Gehältern.

Einen "Rekordengpass in der IT" hat das Institut der Deutschen Wirtschaft Köln in seinem MINT-Frühjahrsreport 2019 festgestellt. Wenn man dem Gesetz der freien Marktwirtschaft folgt, nach dem der Preis aus Angebot und Nachfrage entsteht, müssten die Gehälter von IT-Fachleuten in den vergangenen Jahren genauso exorbitant angewachsen sein wie der Mangel an diesen Menschen. Sind sie aber nicht. Das zeigt eine Auswertung von Gehaltsdaten, die Gehalt.de für Golem.de durchgeführt hat. Das Gehaltsportal verfügt nach eigenen Angaben über gut eine Million aktuelle Gehaltsdaten. Für Golem.de hat Gehalt.de die Einkommenssituation von IT-Profis in der IT-Branche nach den wichtigsten Kriterien ausgewertet, die wesentliche Auswirkungen auf die Höhe des Einkommens haben.
Entwicklergehälter wachsen weniger als der Durchschnitt
- Softwareentwickler: Der Fachkräftemangel zeigt sich nicht an den Gehältern
- Nie war der Mangel an IT-Profis größer
- Support-Mitarbeiter verdienen am schlechtesten
- Nie war der Mangel an IT-Profis größer
Grundlage für die Auswertung waren rund 7.000 Datensätze aus der Softwarebranche und gut 200.000 aus der gesamten Wirtschaft. Die Daten beruhen auf Angaben von Unternehmen und Arbeitnehmern in unterschiedlichen Geschäftsbereichen, die Gehalt.de auf Plausibilität überprüft. Alle folgenden Angaben beziehen sich auf die Einkommen in der Softwareindustrie - und diese Kernbranche für IT-Spezialisten knausert beim Gehalt demnach gewaltig: Sie schafft es dabei nicht in die Top Ten der Branchen für IT-Profis.
Das Ranking führen Banken an, gefolgt von der Chemieindustrie und Finanzdienstleistern. Zwischen dem Erstplatzierten, den Banken, und der Medizintechnik auf Platz 10 liegt die Differenz beim Bruttodurchschnittsgehalt immerhin bei rund 10.000 Euro.
Das Einstiegsgehalt für IT-Experten in der Softwareindustrie beträgt für Facharbeiter mit abgeschlossener dualer Ausbildung durchschnittlich 34.400 Euro, Meister oder Fachwirte bekommen 42.300 Euro. Informatiker mit Bachelor-Abschluss erhalten 48.480 Euro, mit Masterabschluss sind es 56.000 Euro.
Im Zeitvergleich zeigt sich: Die Gehälter von IT-Experten sind in den vergangenen Jahren unterdurchschnittlich gestiegen. 2012 verdiente ein Entwickler in der Softwarebranche durchschnittlich 44.784 Euro, 2018 waren es 52.340 Euro. Durchschnittlich ist das Gehalt von Softwareentwicklern laut der Auswertung von Gehalt.de pro Jahr um 2,5 Prozent gestiegen. Dem Statistik-Portal Statista zufolge stiegen die Gehälter im genannten Zeitraum über alle Tätigkeiten hinweg um durchschnittlich 4,0 Prozent, also deutlich stärker als die Einkommen der ach so gesuchten IT-Spezialisten in der IT-Branche. Warum ist das so? Man erwartet eigentlich genau das Gegenteil.
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Nie war der Mangel an IT-Profis größer |
Wie schade. So wird das mit der Höchstleistung leider nichts. In einem Unternehmen ist...
Auf den Abschluß und das Wissen kommt es eignetlich nur in ganz geringem Maße an. Denn...
Laut Artikel steigen die Gehälter ja eben nicht.
Meine Erfahrung ist da anders. Ich arbeite als Leiharbeiter und das Gehalt ist ein wenig...