Software-Entwicklung: Github bekommt App und verbessert Code-Verwaltung
Aktionen auf Github können künftig auch per App auf dem Smartphone ausgeführt werden. Das Unternehmen verbessert außerdem die Nutzung und Verwaltung und will Quellcode für 1.000 Jahre archivieren. Die Kritik an der Zusammenarbeit mit US-Behörden wird derweil größer.

Auf seiner diesjährigen Hausmesse Universe hat der Code-Hoster Github eine Mobil-App für Smartphones angekündigt. Damit sollen zunächst vor allem jene Aufgaben abgewickelt werden können, die laut dem Anbieter keine "komplexe Entwicklungsumgebung" benötigen. Dazu gehören schlicht Diskussionen, aber auch kurze Code-Reviews sowie das Einpflegen des Codes selbst, was nun auch auf dem Smartphone durchgeführt werden kann. Die Github-App ist derzeit in einer Beta-Phase und für iOS verfügbar. Eine Android-Version soll folgen.
Verbessert hat das Unternehmen eigenen Angaben zufolge offenbar auch den Umgang mit dem Dienst selbst. So erhalten Benachrichtigungen künftig einen eigenen Posteingang in der Weboberfläche des Dienstes, was deren Abarbeiten vereinfachen soll. Ebenso soll die Navigation in und die Suche von Code auf Github verbessert worden sein. Das Unternehmen führt die Github Actions sowie die nun Github Packages genannte Funktion der eigenen Package-Registry aus der Beta-Phase in die stabile Nutzung.
Auf der Keynote der Github Universe hat der CEO Nat Friedman außerdem das Archive Programm angekündigt. Dafür kooperiert das Unternehmen unter anderem mit dem Internet Archive, der Software Heritage Foundation und vielen weiteren Organisationen. Ziel ist es, sämtliche öffentlichen Code-Repositorys der Plattform kommenden Februar in einer ehemaligen Kohle-Mine auf Spitzbergen zu archivieren. Betrieben wird das Archiv seit einigen Jahren von dem norwegischen Unternehmen Piql als World Arctic Archive. Github verknüpft also offensichtlich sein eigenes Archivprogramm mit einer schon bestehenden Initiative.
Proteste gegen ICE-Kooperation
In einem Bericht von Bloomberg, der die Vorarbeiten zu dem Programm von Github begleitet, wird die Aktion als PR-Stunt beschrieben. Das ist nachvollziehbar, denn das Unternehmen steht wegen seiner Zusammenarbeit mit der US-Einwanderungspolizei ICE in der Kritik.
Wie das Magazin Motherboard berichtet, haben deshalb inzwischen mehrere prominente Entwickler das Unternehmen verlassen. Darüber hinaus hat eine Initiative von Entwicklern mit einem Käfig auf der Universe-Messe gegen die Zusammenarbeit protestiert. Laut dem Bericht haben auch mehrere Vortragende ihre Präsentation auf der Messe abgesagt.
Nach Berichten der Journalistin Rosalie Chan verteidigte Friedman die Zusammenarbeit mit ICE in einem Pressegespräch auf der Messe. Friedman sagte demnach: "Wir haben von einigen gemeinnützigen Gruppen gehört, die direkt mit Migranten arbeiten, dass es ihre Überzeugung ist, dass das Stören von Regierungsbehörden, die mit Migranten arbeiten, Migranten negativ beeinflussen könnte."
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Dein Intelligenz reicht offenbar nicht soweit aus, dass du nicht schlussfolgern kannst...
Dafür hat GitLab einen katastrophalen Kundenservice