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Innovationen aus der Bundeswehr

Obwohl die Entwicklungen in der deutschen Rüstungsindustrie eng mit den Bedarfen der Bundeswehr verzahnt sind, bestehen über diese hinaus weitere SDD-Initiativen. Eine zentrale Rolle spielt der erwähnte Cyber Innovation Hub der Bundeswehr, der sich als " Innovationsschnittstelle zwischen Truppe und Technologieentwicklung(öffnet im neuen Fenster) " versteht. Er soll dazu beitragen, dass neue Anwendungen und Funktionen nicht nur von außen, also durch Hersteller, vorgegeben werden, sondern dass sie vielmehr durch konkrete Bedarfe und Anforderungen aus der Truppe heraus entstehen.

Um Innovationen aus der Mitte der Streitkräfte gezielt zu fördern, rief der Cyber Innovation Hub das Format des sogenannten SDD-Sprints ins Leben, bei dem Ideen für neue Anwendungen eingereicht und gemeinsam mit Expertenteams in die Praxis umgesetzt werden können. Ausgewählte Projekte des SDD-Sprints wurden Anfang Juli 2025 bei einem Demo Day vorgestellt, darunter Lösungen zur Drohnendetektion mithilfe ausgedienter Smartphones und zur Übermittlung von Datennachrichten über analoge Funkgeräte.

Resilienz gegen Cyberangriffe ist essenziell

Die Hinwendung vom Analogen zum Digitalen, von Hardware zu Software, bietet zahlreiche Vorteile, eröffnet jedoch gleichermaßen neue Angriffsflächen. Militärische Systeme und ihre Lieferketten sind längst Ziele von Cyberattacken geworden, wie sich erst kürzlich wieder zeigte . Wenn es künftig auch Drittparteien möglich sein soll, Anwendungen in militärischen App-Stores anzubieten, stellt sich die Frage: Wie kann gewährleistet werden, dass manipulierte oder fehlerhafte Softwaremodule nicht in den Einsatz gelangen?

Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall sind sich dieser Herausforderung bewusst und setzen auf hochaktuelle Sicherheitsmaßnahmen(öffnet im neuen Fenster) . Dennoch müssen entsprechende Fragen ebenso wie die nach sicheren Updateprozessen im laufenden Betrieb oder nach den Verantwortlichkeiten bei softwarebasierten Fehlfunktionen fortlaufend mitgedacht und überprüft werden. Im Zweifelsfall geht es nämlich nicht nur um technische Systeme, sondern potenziell um Entscheidungen und Aktionen, die direkte Auswirkungen auf Menschen haben.

Lea Schönberger(öffnet im neuen Fenster) ist promovierte Informatikerin und freie Wissenschaftskommunikatorin.


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