Software as a Service: Elasticsearch wechselt auf nicht-freie Lizenz
Elasticsearch und Kibana nutzten künftig die gleiche Lizenz wie MongoDB. Das soll Cloud-Hosting durch Konkurrenten verhindern.

Die kommende Version 7.11 der in Java geschriebenen Suchmaschine Elasticsearch sowie das darauf aufbauende Analyse-Dashboard Kibana werden nicht mehr die derzeit genutzte Apache-Lizenz verwenden. Stattdessen will Hauptentwickler Elastic die von MongoDB erstellte SSPL nutzen, die allgemein als nicht-frei anerkannt wird. Die bisher ebenfalls verfügbare kommerzielle Lizenz für Elastic soll weiter erhalten bleiben, wie Elastic mitteilte.
Dem Lizenzwechsel zugrunde liegen Probleme mit der Finanzierung sowie dem Geschäftsmodell rund um MongoDB, Elastic oder weiteren Produkten wie Redis oder Sentry, die ebenfalls ihre Lizenzen wechselten. Denn die bisherigen Open-Source-Lizenzen ermöglichen es großen Cloud-Hostern, allen voran AWS, den Software-Code als gehostete Lösung in ihre Angebote zu integrieren, ohne dass von den damit erwirtschafteten Gewinnen etwas bei den Hauptentwicklern der Software ankommt.
Kritiker dieser Sichtweise argumentieren, dass nicht AWS das Problem sei, sondern die Abhängigkeit von Risikokapitalgebern und deren Rendite-Erwartungen an die Herstellerfirmen, da deren Software in Cloud-Umgebungen so beliebt sei und sich damit vermeintlich viel Geld verdienen lasse. Diese Kritik zeigte sich etwa in einem Vortrag auf der Fosdem-Konferenz im vergangenen Jahr durch langjährige Unterstützer der Open Source Initiative.
Viel Kritik an SSPL
Die Vortragenden kritisierten auch ein "irreführendes Marketing", das darauf abziele, den Code weiter als frei oder offen zu beschreiben, obwohl die Lizenzen den gängigen Definitionen dafür widersprächen. Auch Elastic weist nun darauf hin, dass Kunden des Unternehmens und weitere Nutzer weiter Einblick in den Quellcode hätten.
Darüber hinaus sieht die SSPL konkret vor, dass beim Angebot von damit lizenzierter Software als Service (Saas) auch die dafür selbst genutzte Verwaltungssoftware komplett offengelegt werden müsse. AWS müsste damit den Code seines Hosting-Angebots offen legen. Laut der Rechtsabteilung von Fedora "diskriminiert" die Lizenz deshalb eine bestimmte Klasse von Nutzern. Auch der langjährige Free-Software-Aktivist Bradley Kuhn kritisierte das Vorgehen im Zusammenhang mit der SSPL.
AWS pflegt mit der Open Distro for Elasticsearch bereits eine eigene Ableitung der Software mit zahlreichen Zusatzfunktionen für den Enterprise-Einsatz. Möglicherweise dient dieses Projekt künftig als Community-Alternative zu dem Angebot von Elastic, was wohl einen harten Fork der Software bedeuten würde.
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.. und auch RedHat WAR nie direkt mit OSS profitabel - nahezu alle OSS-Produkte hatten...
Eben! Am Ende nimmt einfach jmd. diese Software, strickt da was dran, gründet dafür 'ne...
Wer hat sich das ausgedacht? Bringt doch niemandem was und macht auch keiner..
TLDR: SSPL basiert zum Großteil auf der GPL. Nur Hoster die den Service als Produkt...
Ich kann die Aufregung darum absolut nicht verstehen. Das absolut einzige Problem das ich...
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