Softbank: Qualcomm überlegt ARM-Anteile zu kaufen
Gemeinsam mit Partnern erwägt Qualcomm die anteilige Übernahme von ARM, sobald Softbank die britischen IP-Entwickler an die Börse bringt.

Nachdem der Nvidia-Deal gescheitert ist und Softbank den Börsenstart von ARM für 2023 vorbereitet, gibt es dazu erste Stimmen aus der Industrie: "Wir sind daran interessiert, zu investieren", sagte Qualcomm-CEO Cristiano Amon im Interview mit der Financial Times. Zugleich betonte er, es müssten sich "viele Unternehmen beteiligen", um die Unabhängigkeit von ARM zu bewahren. Damit spielt Amon auf die Nvidia-Übernahme an.
Die Gründe für deren Scheitern lagen vor allem an den Regulierungsbehörden und Wettbewerbshütern der beteiligten Länder. Neben Großbritannien (ARM), Japan (Softbank) und den USA (Nvidia) hätten auch die Behörden in China (ARM China) dem Kauf zustimmen müssen. Der Tenor, warum sich Widerstand regte: Die Konkurrenz könnte unterdrückt und künftige Technologie geschwächt werden.
Vonseiten Nvidias hieß es, sollte Softbank hingegen den Börsengang von ARM vollziehen, würde sich das x86-quasi-Monopol weiter verstärken, weil ARM weniger Ressourcen für Datacenter-IP hätte und sich primär auf lukrative Mobile-Lizenzen konzentrieren würde. Jedoch hat ARM in den vergangenen Jahren kontinuierlich die entsprechende Neoverse-Roadmap vorangetrieben und mit Amazons AWS einen großen Kunden gewinnen können. Die Graviton2 und die Graviton3 werden in multiplen Instanzen eingesetzt.
Wer würde sich beteiligen?
Eine Idee ist laut Cristiano Amon, dass sich Lizenznehmer oder Partner zusammentun, um ARM mindestens anteilig von Softbank abzukaufen. Neben Qualcomm gehören dazu unter anderem Ampere, Apple, AWS, Huawei, Marvell, Mediatek, Microchip, Micron, Nvidia, NXP, Phison, Rockchip, Samsung, SK Hynix, Texas Instruments, Toshiba und Western Digital. Ob und welche dieser Unternehmen Interesse an einem solchen Vorgehen haben, ist nicht bekannt.
ARM legte zuletzt exzellente Geschäftszahlen für 2021 vor: Der Umsatz stieg um 35 Prozent von 1,98 auf 2,665 Milliarden US-Dollar und die EBITDA von 596 auf 999 Millionen US-Dollar. Hierunter fallen die Einnahmen, die pro verkauftem Gerät mit ARM-Chip anfallen. Diese stiegen von 1,278 auf 1,536 Milliarden US-Dollar, weil die Durchschnittspreise der SoCs zumeist höher waren als im Vorjahr.
Einen geringeren, aber viel stärker gewachsenen Anteil haben die Lizenzzahlungen, welche fällig werden, um Zugriff auf CPU-/GPU-Kerne zu erhalten oder sie auf Basis einer ARM-Architektur zu entwickeln: Sie legen um gleich 61 Prozent von 702 Millionen auf 1,129 Milliarden US-Dollar zu, was mehrere Gründe hat.
Cloud ist ein Wachstumsmarkt
Laut ARM wurden generell mehr Designs für beispielsweise KI, Automotive, IoT, Laptops, Netzwerk, PCs, Smartphones und Server entwickelt. Außerdem investierte ARM in den Vorjahren stark in neue Varianten der Cortex- und Neoverse-Reihe, welche mittlerweile von mehr Unternehmen lizenziert werden. Hinzu kam eine gestiegene Nachfrage nach Architekturlizenzen, um eigene CPU-Kerne zu entwickeln.
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