Vier Flüge pro Woche
Zwei bis drei Mal in der Woche startet Sofia zu einer Forschungsmission - geplant sind künftig vier Flüge pro Woche. Rund zehn Stunden dauert eine Spähmission in die Milchstraße oder in andere Regionen des Universums.
Geflogen wird meistens vom Dryden Flight Research Center im Süden des US-Bundesstaates Kalifornien aus, wo Sofia stationiert ist. Aber nicht ausschließlich: "Wir können auch - und das ist der große Vorteil von Sofia - jederzeit überall hin auf der Welt fliegen", sagt Hammes. Etwa zu einem Ort, wo ein astronomisches Ereignis besser sichtbar ist: Eine Verdeckung des ehemaligen Planeten Pluto etwa wurde weit über dem Pazifik beobachtet. Im Sommer wird Sofia auch schon mal für einige Zeit nach Neuseeland verlegt, um den Südhimmel zu betrachten, wenn dort die Winternächte lang sind.
Besatzung, Wissenschaftler, Gäste
20 bis 30 Personen sind bei einem Sofia-Flug an Bord: Vier Mann fliegen das Flugzeug. Hinzu kommt eine etwa zehnköpfige Besatzung: der Missionsleiter und ein Flight Planner, der etwa im Fall von schlechtem Wetter die Flugstrecke ändert, sowie die Operatoren, die das Teleskop bedienen. Sechs bis acht Wissenschaftler sind dabei, die die Experimente betreuen und Daten sammeln - wobei ein Forscher für seine Beobachtungen nicht notwendigerweise an Bord sein muss. Flugangst ist also kein Ausschlusskriterium für die Nutzung von Sofia. Schließlich nimmt Sofia auch Gäste mit, Lehrer etwa oder Journalisten.
Gut eine halbe Stunde steigt die Boeing 747SP zunächst. In 10.000 bis 11.000 Metern Höhe wird die Tür an der Backbordseite des Rumpfes zur Seite gefahren und gibt den Blick auf den Himmel frei. Für die Beobachtung steigt die Maschine noch etwas höher, auf etwa 11.500 Meter bis 13.400 Meter. Eine halbe Stunde dauert es, das Teleskop zu kalibrieren. Dann kann es losgehen.
Acht Stunden Sterne gucken
Eine Kamera macht eine Aufnahme des Himmels, eine Software bestimmt durch Auswertung des Bildes die Ausrichtung des Teleskops, und dieses kann dann auf das erste Ziel eingestellt werden. Acht Stunden stünden dann für Beobachtungen zur Verfügung, und es gelte, diese Zeit für möglichst viele gute Messungen zu nutzen, sagt Krabbe. Danach wird die Tür geschlossen und nach einer halben bis dreiviertel Stunde landet Sofia wieder.
Für Beobachtungszeit können Forscher sich bewerben: Einmal im Jahr gibt es eine Ausschreibung, bei der Forscher ihre Projekte einreichen können. Zwei Komitees, eines in Deutschland und eines in den USA, wählen daraus die interessantesten aus. Aus dieser Auswahl werden dann die Flugpläne erstellt.
Anfang Dezember 2010 hat Sofia den ersten Wissenschaftsflug absolviert - und seither gab es auch schon einige interessante Ergebnisse.
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Das Herz von Sofia | Weiser durch Sofia |
Er meint TurbUlenzen, anstelle von TurbOlenzen ;-)
http://raumzeit-podcast.de/2011/06/03/rz016-sofia-infrarotteleskop/
na vom Steuerzahler, also unter Anderem von dir! Der Steuerzahler sollte noch viel mehr...
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