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Social Media: Trump will Joint Venture für Tiktok

Bytedance setzt bei Tiktok alles auf Donald Trump . Tiktok ist in den USA wieder online, obwohl sich die Social-Media-App dort eigentlich abschalten musste.
/ Ingo Pakalski , dpa
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Tiktok ist in den USA wieder verfügbar. (Bild: Kena Betancur/AFP via Getty Images)
Tiktok ist in den USA wieder verfügbar. Bild: Kena Betancur/AFP via Getty Images

Der künftige US-Präsident Donald Trump will, dass sich das in China ansässige Unternehmen Bytedance für die Social-Media-App Tiktok einem US-Partner für eine 50-Prozent-Beteiligung öffnet. Tiktok musste eigentlich bis zum 19. Januar 2025 verkauft werden oder in den USA vom Netz gehen.

Am Vorabend seiner Vereidigung zum US-Präsidenten sagte Trump vor Anhängern in Washington, er werde den weiteren Betrieb der App zulassen, "aber lasse die Vereinigten Staaten von Amerika 50 Prozent von Tiktok besitzen" . Es gebe viele Interessenten, nähere Details dazu nannte Trump nicht.

"So werden die USA etwas machen, was wir ein Joint Venture nennen" , sagte Trump. "Ob man Tiktok mag oder nicht, wir werden jede Menge Geld machen."

Hin und Her bei Tiktok

Bytedance hatte stets betont, das Unternehmen könne nicht nur einen Teil von Tiktok wie das US-Geschäft verkaufen, weil das den Dienst aufspalten würde. Das Unternehmen zeigt bisher keine Bereitschaft, über eine Trennung von Tiktok zu sprechen. Laut US-Medienberichten wurde in der chinesischen Regierung bereits das Szenario durchgespielt, die Social-Media-App an Techmilliardär Elon Musk zu verkaufen.

Bytedance bekam nach dem US-Gesetz zur ausländischen Kontrolle über Onlineplattformen im vergangenen Jahr 270 Tage Zeit, sich von der Social-Media-App zu trennen. Tiktok stellte am 18. Januar 2025 für zwölf Stunden den Betrieb ein, ging dann aber wieder ans Netz .

Tiktok wird in den USA als Tochter des in China ansässigen Bytedance-Konzerns als Sicherheitsrisiko gesehen. Politiker und Experten warnen davor, dass die chinesische Regierung auf Daten von Amerikanern zugreifen und die öffentliche Meinung manipulieren könnte. Der US-Kongress beschloss deshalb ein Gesetz, nach dem sich Bytedance binnen 270 Tagen von Tiktok trennen oder ein Aus der App in den USA in Kauf nehmen muss.

Zukunft von Tiktok in den USA unklar

Diese Frist lief am 19. Januar 2025 ab. Bytedance hatte Tiktok vorsorglich schon kurz davor vom Netz genommen. Der künftige US-Präsident Trump stellte dem Unternehmen daraufhin eine zusätzliche Frist von drei Monaten in Aussicht. Zudem erklärte er, dass er per Dekret Straffreiheit für US-Dienstleister garantieren werde, die mit der App zusammenarbeiteten.

Erst später schlug er die Idee eines Joint-Ventures vor. Nach Informationen des Senders NPR(öffnet im neuen Fenster) reichte das Tiktoks Infrastruktur-Anbietern Oracle und Akamai aus. In den Appstores von Apple und Google war die App in den USA zunächst weiter nicht zu finden.

Wie es rund um Tiktok weitergeht, ist ungewiss. Auch Trump muss sich an das Gesetz zu ausländischem Besitz von Onlineplattformen halten. Dieses sieht nach zusätzlichen 90 Tagen keine weitere Verlängerung vor.

Zudem kann Tiktok laut Gesetz in den USA nur mit einem Eigentümer weiter aktiv sein, der nicht einem gegnerischen Staat zugerechnet wird. Trump ist überzeugt, eine Lösung zu finden, welche die Sicherheitsbedenken ausräumt. Das soll mit einem Joint-Venture möglich sein.


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