Social Media: Facebook-Entwickler haben Daten von Frauen ausspioniert

Mehr als 50 Facebook-Angestellte sollen ihre Stellung ausgenutzt haben, um etwa den Aufenthaltsort von Frauen ausfindig zu machen.

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Die Daten von Facebook waren lange nicht ausreichend geschützt und Entwickler griffen darauf zu.
Die Daten von Facebook waren lange nicht ausreichend geschützt und Entwickler griffen darauf zu. (Bild: Dado Ruvic/Illustration/Reuters)

Allein im Zeitraum von Januar 2014 bis August 2015 hat der Social-Media-Betreiber Facebook 52 Angestellte entlassen, weil diese ihre Zugriffsrechte missbraucht haben, um auf private Daten von Nutzerinnen und Nutzern zuzugreifen. Meist seien dies Männer gewesen, die Frauen ausspioniert haben. Das berichtet der britische Telegraph in einem exklusiven Auszug aus dem Buch Inside Facebook von Sheera Frenkel und Cecilia Kang.

Die technischen Zugriffsrechte der Entwickler auf die in Facebook gespeicherten Daten seien demnach genutzt worden, um etwa den aktuellen Aufenthaltsort von Frauen zu bestimmen oder auch private Nachrichten oder vermeintlich aus dem Netzwerk gelöschte Fotos einzusehen.

In vielen Fällen seien die Zugriffsrechte genutzt worden, um lediglich Einsicht in nicht öffentliche Informationen zu erhalten. In einigen Fällen sind die Entwickler allerdings noch weiter gegangen und haben die erlangten Informationen genutzt, um Frauen nachzustellen.

Dabei handelte es sich etwa um einen Fall, in dem einer der Entwickler nach einem Streit mit einer Frau auf einer Reise deren neues Hotel ausfindig gemacht habe. Genannt wird auch ein Fall, in dem ein Entwickler herausgefunden hat, dass sich eine Frau oft in einem bestimmten Park aufhält. Der Entwickler suchte die Frau dort schließlich auf.

Keine Vorkehrungen gegen Datenzugriff

Dass die Entwickler überhaupt Zugriff auf die Daten hatten, liegt an Richtlinien aus der Anfangszeit von Facebook. Um die Produkte des Unternehmens möglichst schnell weiterzuentwickeln, hatten die Entwickler einen sehr großen Freiraum in Bezug auf die Daten. Trotz des massiven Wachstums der Zahl der Angestellten wurden diese Richtlinien wohl aber sehr lange nicht angepasst.

Der damals zuständige Sicherheitschef Alex Stamos warnte die Unternehmensführung wohl darüber hinaus, dass zusätzlich zu den erkannten Fällen mehrere Hundert ähnliche Fälle möglicherweise gar nicht aufgefallen seien. Bereits im Jahr 2018 berichtete das Magazin Motherboard von einem ähnlichem Fall. In allen Fällen seien die entdeckten Entwickler direkt entlassen worden.

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