SNCF: Der TGV soll fahrerlos fahren

Die französische Eisenbahngesellschaft SNCF plant einen halbautomatischen Zugverkehr beim Hochgeschwindigkeitszug TGV. Der erste Test soll 2019 stattfinden.

Artikel veröffentlicht am ,
Hochgeschwindigkeitszug TGV: SNCF will früher autonom fahren als die anderen europäischen Bahnen.
Hochgeschwindigkeitszug TGV: SNCF will früher autonom fahren als die anderen europäischen Bahnen. (Bild: Jean-Christophe Verhaegen/AFP/Getty Images)

Schnell und autonom durch Frankreich: Die französische Bahngesellschaft Société Nationale des Chemins de Fer Français (SNCF) will den Hochgeschwindigkeitszug Train à Grande Vitesse (TGV) in wenigen Jahren ohne Fahrer einsetzen. Erste Tests sind bereits geplant.

Train Drone, Drohnenzug, nennt die SNCF das Projekt. Der sehe aus wie der konventionelle TGV. Er werde aber mit Sensoren ausgestattet, die Hindernisse auf der Strecke erfassen und im Notfall den Zug bremsen sollen, berichtet der öffentlich-rechtliche Radiosender France Info.

Mehr Züge sollen auf die Strecke

Der Zug soll vor allem beim Rangieren in den Bahnhöfen automatisiert fahren. Das gilt vor allem für das Gebiet um Paris, wo der TGV verschiedene Regionalbahntrassen schneidet. Das Ziel ist, die Abstände zwischen den Zügen zu verkürzen und so einen höheren Takt zu erreichen.

2019 will die SNCF den führerlosen TGV erstmals auf der Strecke testen. 2023 könnte er auf der Strecke von Paris in den Südwesten im Einsatz sein. Damit ist die SNCF laut France Info den anderen europäischen Bahngesellschaften voraus, darunter die Deutsche Bahn.

Wie der Autopilot im Flugzeug

"Wir streben für die hohen Geschwindigkeiten eine Automatisierung ähnlich wie der Autopilot beim Flugzeug an", sagte Matthieu Chabanel, stellvertretender Geschäftsführer von SNCF Réseau - SNCF Réseau betreibt die französische Eisenbahninfrastruktur. "In Flugzeugen gibt es zum Glück immer einen Piloten, aber es es gibt auch einen Autopiloten." Auch im TGV soll weiterhin ein Fahrer an Bord sein, der Aufgaben hat und im Notfall die Steuerung des Zuges übernehmen kann.

Im Zugbetrieb wird der Automatisierungsgrad (Grade of Automation, GoA) in vier Stufen eingeteilt: von GoA Stufe 0, bei der der Fahrer den Zug ohne technische Hilfe auf Sicht steuert, bis zu GoA Stufe 4, dem vollautomatischen fahrerlosen Zugbetrieb. Die SNCF plant für den TGV GoA Stufe 2 oder oder Stufe 3: Dabei ist immer noch ein Fahrer an Bord.

Der Fahrer bedient die Türen

Beim halbautomatischen Zugbetrieb (Semi-Automatic Train Operation, STO) - das ist GoA Stufe 2 - startet der Fahrer die Fahrt und bedient die Türen. Der Zug fährt dann automatisch. Der Fahrer kann aber noch die Kontrolle über den Zug übernehmen. Bei GoA Stufe 3 , dem begleiteten fahrerlosen Zugbetrieb (Driverless Train Operation, DTO), ist der Zugführer praktisch nur noch für die Türen und für das Beheben von Störungen zuständig.

Derzeit vereinheitlichen die europäischen Eisenbahngesellschaften die Infrastruktur. Das soll einen problemlosen Zugverkehr innerhalb Europas ermöglichen. Die neue Infrastruktur ist aber auch Voraussetzung für automatisiertes Fahren.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Update für Google Maps
Google Street View kehrt nach Deutschland zurück

Nach 13 Jahren aktualisiert Google die Straßenfotos für Street View. Dafür verschwindet zuerst das gesamte alte Bildmaterial.

Update für Google Maps: Google Street View kehrt nach Deutschland zurück
Artikel
  1. Porsche Mission X: Elektrisches Hypercar mit Flügeltüren vorgestellt
    Porsche Mission X
    Elektrisches Hypercar mit Flügeltüren vorgestellt

    Sollte der Mission X in Serie gehen, soll er laut Porsche das schnellste Serienauto auf der Nordschleife sein. Und doppelt so schnell laden wie ein Taycan.

  2. Polaris: Bundeswehr will neues Aerospike-Raketentriebwerk
    Polaris
    Bundeswehr will neues Aerospike-Raketentriebwerk

    Den Auftrag für das neue Triebwerk hat die Bundeswehr an das deutsche Start-up Polaris gegeben, das damit in die Luftfahrtgeschichte eingehen kann.

  3. Pharo: Guter Einstieg in die objektorientierte Programmierung
    Pharo
    Guter Einstieg in die objektorientierte Programmierung

    Pharo ist eine von Smalltalk abgeleitete Programmiersprache und gut für alle, die sich mit objektorientierter Programmierung vertraut machen wollen. Eine Einführung.
    Eine Anleitung von Christophe Leske

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • MindStar: Corsair Crystal 570X RGB Mirror 99€, be quiet! Pure Base 500 59€, Patriot Viper VENOM RGB DDR5-6200 32 GB 109€ • Acer XZ322QUS 259€ • Corsair RM750x 108€ • Corsair K70 RGB PRO 135€ • PS5-Spiele & Zubehör bis -75% • Chromebooks bis -32% • NBB: Gaming-Produkte bis -50% [Werbung]
    •  /