Snapmaker U1: Multicolor- und Multimaterial-Drucker für unter 600 Euro

Snapmaker bricht mit seinem neuen U1-Multicolor-3D-Drucker vergleichbare Rekorde bei Kickstarter(öffnet im neuen Fenster) . Der chinesische Hersteller von multifunktionalen 3D-Druckern, Lasergravierern und CNC-Fräsmaschinen hat am ersten Tag, dem 19. August 2025, bereits 7,8 Millionen US-Dollar für das neue Gerät mit Tool Changer eingesammelt. Gegenwärtig sind von 13.171 Unterstützern fast 10,7 Millionen US-Dollar bei Kickstarter zugesagt.
Das Erstaunliche an dem Multi-Color-3D-Drucker mit vier verschiedenen Edelstahl-Hotends ist sein Kickstarter-Preis von 749 US-Dollar, was erheblich unter dem von Konkurrenzmodellen von Bambu Lab (China) oder Prusa aus der Tschechischen Republik liegt. Damit wird ein 3D-Drucker mit Tool Changern für mehrere Farben und verschiedene Materialien erstmals für Hobbyisten erschwinglich. Zum Vergleich: Der Prusa Research XL mit fünf Druckköpfen kostet rund 3.500 US-Dollar. Bambu Lab P1P plus AMS für Mehrfarbendruck kostet 700 Euro.
Der niedrigste Frühbucherpreis für den Snapmaker U1 liegt bei nur 679 US-Dollar (583 Euro) plus Versand.
Beheizbares Druckbett für TPU
Das System Snapswap wechselt den kompletten Druckkopf, was Filamentverschwendung stark reduziert. Der Snapmaker U1 druckt Filamente wie PLA, PETG, weiches TPU oder PVA, aber auch ABS, ASA oder PC. Das beheizbare Druckbett erlaubt die hohen Temperaturen für den TPU-Druck, und die Druckgeschwindigkeit lässt sich reduzieren. Für Anfänger beim 3D-Druck ist die zeitgemäße automatische Bettkalibrierung von Vorteil. Statt den immer gleichen kleinen Figuren druckt Golem hier neue Teile für vorhandene Retro-Actionfiguren aus .
Die Genauigkeit der automatischen Ausrichtung der Druckköpfe ist mit unter 0,04 mm beeindruckend: Der 3D-Druckexperte Maurizio Nucaro (Mpox) berichtete(öffnet im neuen Fenster) auf Youtube in seinem umfassenden Test eines Vorserienmodells, dass die Fehlerquote bei über 10.000 Tools Changes bei erstaunlichen 0 Prozent lag.
Kritiken am Vorserienmodell
Nucaro kritisierte den noch fehlenden Deckel des Druckers, Probleme beim automatischen Filament-Ladesystem und schlecht lesbare graue Schrift auf dunkelgrauem Grund auf dem Druckerdisplay. Filament-Rollen anderer Hersteller wackelten an der Aufhängung am Drucker, Trockenboxen für das Filament gibt es noch nicht von Snapmaker. Die interne Kamera zeigt in der App den Druckvorgang, wenn auch nicht sehr flüssig.
Auch andere 3D-Druckexperten nennen den CoreXY-Drucker Snapmaker U1 einen Gamechanger, der andere Hersteller unter Druck setzen dürfte.
3D-Druck-Neulinge mit Vorwissen dürften bei Einrichtung und beim Betrieb des Snapmaker U1 jedoch überfordert sein und sollten sich fachkundige Hilfe suchen.



