Zum Hauptinhalt Zur Navigation

Snapdragon X Elite: Das wichtigste Kaufkriterium bleibt die Akkulaufzeit

Qualcomm und Microsoft haben die neuen Notebooks mit Snapdragon X Elite vor allem mit KI-Funktionen beworben. Die Kunden interessieren sich kaum dafür.
/ Martin Böckmann
6 Kommentare News folgen (öffnet im neuen Fenster)
Qualcomm CEO Cristiano Amon dürften die Verkaufszahlen freuen. Auch wenn seine KI-Werbung auf taube Ohren stößt. (Bild: Ethan Miller/Getty Images)
Qualcomm CEO Cristiano Amon dürften die Verkaufszahlen freuen. Auch wenn seine KI-Werbung auf taube Ohren stößt. Bild: Ethan Miller/Getty Images

Über ein Jahr lang hat Qualcomm gemeinsam mit Microsoft über Medien, Werbeagenturen und Social Media die neuen KI-Funktionen beworben, die auf den Arm-Notebooks mit Windows 11 und Copilot-Plus möglich werden. Laut Bloomberg(öffnet im neuen Fenster) verkaufen sich die neuen Notebooks tatsächlich gut, immerhin 20 Prozent der Verkäufe in der Woche zum Marktstart waren Laptops mit einer Snapdragon CPU. KI-Fähigkeit ist dabei nebensächlich.

Stattdessen ist die höhere Akkulaufzeit von Notebooks mit Snapdragon-Prozessor der häufigste Kaufgrund. Während nur wenige x86-Notebooks deutlich über 10 Stunden Laufzeit mit einer Akkuladung schaffen, soll das bei Snapdragon-Notebooks sogar die Regel sein - und lässt sich in Tests auch großteils nachvollziehen. Der Hype um KI ist im Endkundenmarkt hingegen nicht angekommen, und das soll laut Bloomberg auch erstmal so bleiben.

Ein Grund dafür ist, dass Anwendungen, die Gebrauch von der NPU (Neural Processing Unit) machen, weiterhin Mangelware sind. Bei einer Erwartung von nur drei Prozent Marktanteil für Copilot-Plus-PCs im Jahr 2024 ist das wenig verwunderlich, der Entwicklungsaufwand lohnt sich bei der geringen Nutzerzahl noch nicht. Einsatzfelder für lokale KI gibt es zwar durchaus, die breite Masse hat aber derzeit wenig Verwendung, zumal wichtige Funktionen wie Recall erst einmal nicht vorhanden sind, wenn auch aus nachvollziehbarem Grund.

40 Prozent KI-PCs bis 2028

In den nächsten vier Jahren soll der Anteil der KI-fähigen PCs auf 40 Prozent im Jahr 2028 steigen. Ein wirklich guter Wert ist das immer noch nicht, könnte aber Softwareunternehmen zum Umdenken bewegen. Einige große Unternehmen wie Adobe, Salesforce und Sentinel-One wollen ihre Anwendungen trotz Bemühungen seitens Microsoft erst einmal nicht für die neue Hardware optimieren.

Bis dahin bleiben Anwendungsleistung, Akkulaufzeit und ein gutes Display die wichtigsten Merkmale für Notebooks. In Enterprise-Umgebungen sieht das zumindest bei der Beschaffung anders aus, hier wird bereits ein hoher Wert auf Kompatibilität zu Standards wie Copilot-Plus gelegt, damit die oft über viele Jahre eingesetzten Geräte nicht schon nach kurzer Zeit veraltet sind. Einen wirklichen Plan zur Nutzung der KI-Fähigkeiten gibt es aber ebenfalls nur selten.


Relevante Themen