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Snapdragon: Qualcomm stellt neue Automotive-Chips mit Oryon vor

Snapdragon Summit 2024
Der Snapdragon Cockpit Elite und Ride Elite basieren auf Qualcomms Oryon-Kernen und bringen mehr Leistung für Infotainment und Fahrfunktionen.
/ Tobias Költzsch
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Qualcomm hat zwei neue SoCs für Automobile vorgestellt. (Bild: Qualcomm)
Qualcomm hat zwei neue SoCs für Automobile vorgestellt. Bild: Qualcomm

Qualcomm hat auf dem Snapdragon Summit 2024 zwei neue Chipsets für den Automotive-Bereich vorgestellt. Der Snapdragon Cockpit Elite ist für Infotainment und Displays zuständig, der Snapdragon Ride Elite für Fahrfunktionen. Beide neuen Chips basieren auf der zweiten Oryon-Generation, die auch im neuen Mobile-SoC Snapdragon 8 Elite steckt.

Die beiden Prozessoren können einzeln oder als kombiniertes SoC verwendet werden. Die im Snapdragon Cockpit Elite verbaute Hexagon-NPU soll eine 12-fach höhere Leistung als die des Vorgängerchips bieten. Die GPU soll dreimal leistungsfähiger sein und bis zu 16 Displays mit 4K ansteuern können.

Mehrere Anwendungen sollen sich problemlos parallel verwenden lassen. Der Energieverbrauch soll minimiert worden sein - Zahlen dazu hat Qualcomm allerdings nicht veröffentlicht. Die Adreno-GPU des Snapdragon Cockpit Elite unterstützt Realtime-Raytracing. Dank KI sollen Passagiere auf den unterschiedlichen Sitzplätzen verschiedene Audiosignale hören können. So sollen beispielsweise Verkehrshinweise nur für die Fahrer zu hören sein, nicht aber für Passagiere, die vielleicht gerade einen Film schauen.

Snapdragon Ride Elite mit NPU für Fahrassistenz

Die im Snapdragon Ride Elite verbaute NPU soll sechsmal leistungsfähiger als die des Vorgängers und speziell für die Anforderungen von Fahrassistenzsystemen konfiguriert worden sein. Der Bildprozessor soll bis zu 40 Sensoren unterstützen, darunter bis zu 20 16-Megapixel-Kameras. Die Sensoreingaben werden in der multimodalen Sensor Pipeline verarbeitet und mithilfe von KI ausgewertet. Infrarotkameras können Fahrer während der Fahrt überwachen, um beispielsweise Müdigkeit rechtzeitig zu erkennen.

Dank der KI-Bearbeitung soll die Umgebung auch im Dunkeln oder bei schlechter Sicht, etwa bei direkter Sonneneinstrahlung, erkennbar sein. Eine spezielle Engine verarbeitet dabei Radar- und Lidar-Daten. Kritische Funktionen des Fahrzeugs sollen in einem Safety Island genannten Bereich speziell geschützt sein - dazu zählen beispielsweise Bremsanweisungen.

Die in den neuen Chips verbaute KI soll nicht nur multimodale Modelle verarbeiten können, sondern auch die Vorlieben der Fahrer erlernen. Qualcomm zufolge sollen erste Samples der neuen Chips in 2025 zur Verfügung stehen - genauer wird der Hersteller aktuell noch nicht. Mercedes-Benz will die neuen Chips in seiner kommenden Fahrzeuggeneration verwenden.

Offenlegung: Golem.de hat auf Einladung von Qualcomm am Snapdragon Summit auf Maui teilgenommen, die Reise- und Hotelkosten wurden anteilig von Qualcomm übernommen. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben seitens Dritter.


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