Snapdragon 820 ausprobiert: In Benchmarks überzeugt Qualcomms neuer Chip
Qualcomm nähert sich der Fertigstellung des Snapdragon 820 und gestattet erste Benchmarks: Die Messwerte sind vielversprechend, eine Überhitzung scheint kaum aufzutreten. Die Hard- und Software des Smartphone-Chips ist allerdings noch längst nicht final.

Immer ein Schritt nach dem anderen: Erst kündigte Qualcomm den Chip Snapdragon 820 an, anschließend verteilte es häppchenweise Informationen und demonstrierte das Smartphone-SoC. Nun folgt das Hands-on. Wie üblich hat uns Qualcomm hierzu eine sogenannte MDP auf den Tisch gelegt. Das steht für Mobile Development Platform und ist ein 6,2 Zoll großes Smartphone - allerdings ohne das Frontend für Mobilfunk, einzig WLAN ist integriert. Mit einem solchen Gerät können Partner und Presse sich die Hard- wie Software anschauen.
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- Adreno und Kryo-Kerne sind flott
In der eingesetzten MDP stecken ein Snapdragon 820 mit drei GByte nicht näher spezifiziertem LPDDR4-Arbeitsspeicher und 64 GByte Universal Flash Storage (UFS). Das 6,2-Zoll-Display löst mit 2.560 x 1.600 Pixeln auf und sollte somit nicht allzu weit von einem späteren Serien-Smartphone entfernt sein, wenngleich wir eher Geräte im 5.x- statt im 6.x-Zoll-Formfaktor erwarten, die dünner ausfallen. Auf der MDP war Android Marshmallow (6.0) vorinstalliert.
Final sind die MDPs übrigens längst nicht: Unser erstes Testgerät taktete CPU-Kerne und Grafikeinheit aufgrund eines Software-Fehlers durchweg mit vollem Takt und überhitzte massiv, das zweite lieft weitgehend problemlos, wenngleich der PCMark abstürzte. Der kompaktere Formfaktor spricht allerdings für den Snapdragon 820 - den Snapdragon 810 zeigte Qualcomm in einem MDP-Tablet mit 10 Zoll.
Erste Erkenntnis, die der Hersteller uns bestätigte: Die neue Kryo-Architektur setzt auf zwei Cluster mit jeweils zwei Kernen. Ein Block taktet mit bis zu 2,15 GHz für mehr Leistung und einer mit bis zu 1,59 GHz für eine höhere Effizienz und geringere Leistungsaufnahme. Die Daten sprechen zudem für einen größeren L2-Cache beim schnelleren Cluster. Im Leerlauf sinkt der Takt auf bis zu 310 MHz, oder die Kern-Blöcke werden vom Strom getrennt.
Anders als bei der Krait-Architektur können die Kerne pro Block nicht unterschiedlich takten, sondern müssen mit der gleichen Frequenz laufen, so wie ARMs Cortex-Kernen. Zu einem möglichen L3-Cache und der Art des Interconnects wollte sich Qualcomm nicht äußern.
Wie üblich gibt der Hersteller auch keine Informationen zur Grafikeinheit heraus. Qualcomms Trepn Profiler fördert zumindest die maximale Frequenz der Adreno 530 zutage: Die GPU taktet mit 133 bis 624 MHz. Auf Nachfrage verweigerten die Snapdragon-Entwickler Details wie die Anzahl der Funktionsblöcke, Aufbau und Zusammensetzung. Einzig die unterstützten Schnittstellen - OpenCL 2.0, OpenGL ES 3.1 samt AEP und Vulkan - nennt der Hersteller. Das 64-Bit-Speicherinterface besteht aus zwei 32-Bit-Kanälen.
Schauen wir uns an, wie sich die CPU-Kerne mit der neuen Kryo-Architektur und die überarbeitete Adreno-Grafikeinheit in unseren Benchmarks schlagen.
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Adreno und Kryo-Kerne sind flott |
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...interessieren sich IT'ler oft nicht für die Leistung, weil es schlicht seit Jahren...
Das lässt sich anhand der MDP nicht wirklich einschätzen.