Wurm-Infektion von Smartphones über die Luft
Abschließend wies Artenstein noch darauf hin, dass diese Lücke sich auch gut für einen Wurm eignet. Man könnte auf der WLAN-Firmware selbst wieder den Exploit ausführen und damit andere Geräte in der Umgebung infizieren. Somit wäre eine Schadsoftware möglich, die sich über die Luft verbreitet und von Smartphone zu Smartphone springt.
Google hat mit dem Juli-Update die Lücke auf seinen Geräten geschlossen. Auf iPhones wurde ein entsprechendes Update erst vor wenigen Tagen bereitgestellt. Im Juli-Update von Samsung findet sich kein Hinweis auf die Lücke, die mit der ID CVE-2017-9417 bezeichnet wird. Wir hatten bereits nach den Entdeckungen von Project Zero berichtet, dass Samsung trotz anders lautender öffentlicher Ankündigungen die damaligen Lücken nicht zeitnah gefixt hatte.
Kein Schutz des Smartphone-Systems vor bösartiger Hardware
Der Exploit von Exodus betrifft nur die WLAN-Firmware selbst und greift nicht direkt das Smartphone-Betriebssystem an. Allerdings ist dieser Schritt mehr oder weniger trivial, wie Gal Beniamini von Project Zero im April gezeigt hat.
Moderne WLAN-Chips sind üblicherweise über PCI-Express ans System angebunden. PCI-Geräte haben standardmäßig Direktzugriff auf den DMA-Bus und können damit nach Belieben den Speicher des Systems lesen und schreiben. Solche DMA-Angriffe ermöglichten es etwa in der Vergangenheit, Laptops mittels Firewire oder PCMCIA zu übernehmen.
Um vor solchen DMA-Angriffen zu schützen, gibt es eine Technologie namens IOMMU, die angeschlossene Geräte isoliert. Doch genau hier hapert es bei vielen modernen Smartphones. Die dort verbauten Chipsätze unterstützen zwar in der Regel IOMMU, nutzen es aber schlicht nicht.
Nach den Funden von Project Zero haben wir versucht, von den Herstellern bekannter Chipsätze ein Statement dazu zu erhalten. Samsung reagierte auf unsere Anfrage überhaupt nicht. Die Pressestelle von Qualcomm, deren Snapdragon-Chipsätze in vielen modernen Android-Telefonen verbaut sind, sagte, dass Thema sei sehr heikel, erklärte sich aber zu einem Telefongespräch bereit. Dabei wurden uns zwar einige Informationen gegeben, allerdings "unter drei", was unter Journalisten bedeutet, dass wir dies nur als Hintergrundinformation erhalten und nicht darüber berichten dürfen.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Buffer Overflow wie aus dem Lehrbuch |
Mist, ist das alles schrecklich... :( Da wird es Zeit für GPL Firmware.
"Immer diese Kids mit ihrer , zu meiner Zeit haben wir <ältere Unterhaltungstechnik...
Um mir selbst zu antworten: Wie ein Blick in Reddit verrät, scheint "Wi-Fi Privacy...
Nicht darüber berichten... Aber von einer Erwähnung in einem Forum war nicht die Rede? ;-)
Ich dachte beim Überfliegen des News-Tickers zuerst, jetzt käme wieder so ein Artikel...