Smartphone-Tracking: Orwell-Mülleimer sind ein Fall für die Tonne

Die Stadt London hat einem Bericht(öffnet im neuen Fenster) der BBC zufolge das Unternehmen Renew angewiesen, die Tracking-Funktion der Mülltonnen mit WLAN und Display nicht mehr zu verwenden.





Derzeit sind dem Bericht nach zwölf der Renew Pods im Einsatz, die mit einem Display ausgerüstet sind und darauf Werbung anzeigen. Das wäre nicht weiter bemerkenswert, wenn die Renew Orbs nicht auch noch die WLAN-Geräte der Passanten über deren MAC-Adresse tracken würden. Das System kann nicht feststellen, welcher Person das Gerät gehört - aber immerhin lassen sich so die Fußwege der Menschen im Verbreitungsgebiet der neugierigen Mülleimer feststellen.
Ein Sprecher der Behörde teilte mit(öffnet im neuen Fenster) , dass Renew diese Datensammlung ab sofort nicht mehr durchführen dürfe und auch die Datenschutzbehörde verständigt worden sei.
"Unabhängig von dem, was technisch möglich ist, muss alles, was wie in diesem Fall auf der Straße durchgeführt wird, sorgfältig und mit der Unterstützung einer informierten Öffentlichkeit gemacht werden" , so der Behördensprecher. Die Datenerhebung müsse, auch wenn sie anonymisiert erfolgen sollte, sofort aufhören.
Die WLAN-Erkennung könne durch zusätzliche Module bis in die Läden hinein erfolgen, schreibt(öffnet im neuen Fenster) der Hersteller auf seiner Website. So lässt sich relevante Werbung genau dann einblenden, wenn sich der Mobilfunkbesitzer kurz vor der Mülltonne mit ihrem Display befindet.
Gegenüber dem britischen Independent verteidigte(öffnet im neuen Fenster) Renew-Chef Keveh Memari im Vorfeld die Vorgehensweise und betonte, dass die MAC-Adressen anonymisiert seien und keine persönlichen Daten erfasst würden. Man wisse nicht, wer wer sei.
Der BBC sagte(öffnet im neuen Fenster) Renew-Chef Kaveh Memari nun, dass alle Tests gestoppt worden seien.



