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Smartphone-Kamera: Nothing nutzt Profi-Fotos als Beispiele für Phone (3)

Auf Demogeräten des Nothing Phone (3) werden schicke Fotos als Beweis für die Leistung der Kameras angezeigt - nur wurden sie nicht damit aufgenommen.
/ Tobias Költzsch
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Das Nothing Phone (3) (Bild: Nothing)
Das Nothing Phone (3) Bild: Nothing

Nothing hat auf seinen in den Läden ausgestellten Demogeräten des neuen Modells Phone (3) Fotos angezeigt, die angeblich mit der Kamera des Smartphones gemacht wurden. Wie The Verge(öffnet im neuen Fenster) und Android Authority(öffnet im neuen Fenster) herausgefunden haben, stammen die Fotos aber von Fotografen, die richtige Digitalkameras verwendet haben.

The Verge hat den Fotografen eines der Fotos über die Stock-Plattform Stills ausfindig machen können. Der anonym bleibende Fotograf hatte 2023 ein Schwarzweißbild einer jungen Frau gemacht - und dafür nicht das Phone (3) verwendet. Das war zu diesem Zeitpunkt auch längst noch nicht auf dem Markt.

Anhand der Exif-Daten konnte The Verge nachvollziehen, wann das Foto gemacht wurde. Android Authority fand heraus, dass alle anderen Bilder ebenfalls von Stock-Foto-Seiten lizenziert wurden. Der Fotograf Roman Fox hat das Bild eines Autoscheinwerfers gemacht, das Nothing auf den Demogeräten ebenfalls als ein mit dem Phone (3) gemachtes Foto verkauft.

Alle Fotos wurden nicht mit dem Phone (3) gemacht

Fox meldete sich bei Android Authority und bestätigte, dass er das Foto mit einer Fujifilm XH2s gemacht hatte. Das ist eine spiegellose Systemkamera mit 26,1 Megapixeln. Das Foto entstand ebenfalls bereits 2023.

Der Mitgründer von Nothing, Akis Evangelidis, äußerte sich auf X(öffnet im neuen Fenster) mittlerweile zu den Vorwürfen und bestätigte sie. Demnach wurden die Bilder versehentlich auf den Geräten angezeigt. Sie wurden Evangelidis zufolge als Platzhalter verwendet und sollten durch tatsächlich mit dem Phone (3) gemacht Aufnahmen ausgetauscht werden.

"Etwa vier Monate vor der Markteinführung muss eine erste Version der Live-Demo-Units mit Platzhaltern vorgelegt werden, die dann in der Phase der Massenproduktion implementiert und getestet wird" , erklärt Evangelidis. Diese Fotos sollten dem Manager zufolge gegen echte Bilder ausgetauscht werden, was ausblieb.

Nothing-Mitgründer betont: "keine böse Absicht"

Evangelidis zufolge arbeitet Nothing mit den Läden daran, dass die Geräte aktualisiert werden und Fotos zeigen, die tatsächlich mit dem Phone (3) gemacht wurden. "Wir führen auch interne Untersuchungen durch, um sicherzustellen, dass sich ein solches Problem nicht wiederholt. Dies war ein bedauerliches Versehen, und ich möchte betonen, dass es keine böse Absicht war."


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