Chinas Apple
Dass das Unternehmen immer wieder mit Apple verglichen und häufig als chinesisches Apple bezeichnet wird, hat verschiedene Gründe: In erster Linie regen optische Ähnlichkeiten der Soft- und Hardware der beiden Unternehmen zu solchen Vergleichen an. Frühe MIUI-Versionen wiesen starke Parallelen zu iOS auf, die ersten Varianten des Mi-Smartphones sahen dem iPhone ähnlich, und auch ein neu vorgestellter Mini-Router hat Ähnlichkeit mit dem kabellosen Trackpad der kalifornischen Firma. Die Präsentation der Produkte auf der Homepage lehnt sich in ihrer Designsprache stark an Apples Webauftritt an.
Über diese oberflächlichen Ähnlichkeiten hinaus hat Xiaomi sein Produktionsmodell stark am Vorbild Apple ausgerichtet. Eine straff organisierte Zuliefererkette, niedrige Selbstkosten sowie der Verkauf über den eigenen Webshop führen dazu, dass ein Großteil des Gewinns direkt an Xiaomi geht. Der Konzern versucht außerdem, den Kunden im eigenen geschlossenen Ökosystem zu halten. Aus den neuen Versionen von MIUI wurde der Google Playstore entfernt und durch ein chinesisches Pendant ersetzt, um an Verkäufen von Apps mitzuverdienen. Dies ist laut Analysten auch dringend nötig, da Xiaomi im Unterschied zu Apple kaum am Verkauf von Hardware verdienen dürfte.
Die große Schar von Fans und Anhängern der Marke, die sich Mi-Fans nennen (ein Wortspiel, das auch Reisnudel bedeuten kann), sind im Internet sehr aktiv und diskutieren Neuigkeiten rund um die Marke und ihre Produkte - ähnlich wie Apple-Fans.
Kritik an Xiaomi gibt es auch. Zwar werden Preis-Leistungs-Verhältnis der Hardware, das Design und die Nutzbarkeit von MIUI gelobt, doch es wird oft kritisiert, dass ein entscheidendes Element fehle: Innovationskraft. Im Endeffekt seien alle Produkte Xiaomis Kopien, wenn auch hochwertigere als jene anderer chinesischer Firmen.
Xiaomi erobere bisher nur über den Preis Marktanteile, so die Kritik weiter. Ein innovatives Produkt, das neue Kundenstämme erschließen und langzeitig binden könnte, wie zum Beispiel Apples iPhone oder iPad, fehle. Auch sei Xiaomi noch weit davon entfernt, es mit Apples Ökosystem aufnehmen zu können. Apple nutze das Softwareangebot, um Kunden langfristig zu binden, das gelinge Xiaomi nicht. Auch Kundenbindung gelinge nur über den Preis. Eine Strategie, die laut Analysten möglicherweise nicht zu langfristigem Erfolg führen wird.
Chinas Steve Jobs
Bei Xiaomi handelt es sich zwar um ein Startup, aber einer der Mitgründer, der auch der aktuelle CEO ist, ist kein Unbekannter in Chinas IT-Branche. Lei Jun ist bereits seit den späten 90er Jahren als Investor tätig und gehört mit einem Privatvermögen von 1,7 Mrd. US-Dollar zu den reichsten Unternehmern Chinas. Er war zuvor unter anderem als CEO von Kingsoft tätig, einem Unternehmen, das Software für Windows-PCs produziert, wie das in China weit verbreitete WPS Office. Außerdem war Lei 1998 Mitgründer von Joyo.com, einem Online-Store, der später von Amazon übernommen wurde und in Amazon China aufging.
Lei, der sich gerne öffentlich in Jeanshose und schwarzem Hemd zeigt, wird häufig mit Steve Jobs verglichen, was er allerdings ablehnt. Vergleiche Xiaomis mit Apple seien zwar schmeichelhaft, brächten aber immer wieder Kritik ein, dass Xiaomi nur eine Kopie Apples sei. Apple und Xiaomi seien aber zwei ganz unterschiedliche Firmen, sagt Lei. Xiaomi sei durch und durch ein Internetunternehmen. Statt mit Apple solle man Xiaomi lieber mit den chinesischen Internetriesen Alibaba und Baidu vergleichen. Xiaomi funktioniere eher wie Amazon und in Teilen wie Google, verteidigt sich Lei. Sein Unternehmen verkaufe Smartphones so, wie Amazon Kindles verkaufe, Software und Inhalte seien wichtiger als die Hardware.
Lei Juns Strategie für Xiaomi: Hardware nahe am Selbstkostenpreis anzubieten, um eine breitere Nutzerbasis anzusprechen. Das Kerngeschäft sei nicht der Verkauf von Smartphones, sondern Onlinehandel, Geschäfte mit Netzbetreibern und der Verkauf von Online-Diensten wie Software und Spiele.
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