Diebstahlschutz-Apps und Google-Dienste
Ist das Gerät einmal weg, und es ist keine Diebstahlschutz-App installiert, bietet Google selbst Dienste an, mit denen das Smartphone aus der Ferne gesteuert werden kann. Voraussetzung ist, dass auf dem Smartphone das Google-Konto des Besitzers eingerichtet ist. Mit aktuellen Android-Versionen lässt es sich über das Google-Konto des Nutzers in einem beliebigen Browser lokalisieren. Außerdem kann das Smartphone zum Klingeln gebracht werden, eine Funktion, die auch für Vergessliche geeignet ist. Dazu muss das Mobiltelefon aber auch eingeschaltet und mit dem Internet verbunden sein. Dabei ist es egal, ob die Verbindung über Mobilfunk oder WLAN besteht. Der Android-Geräte-Manager funktioniert auch, wenn die Ortungsfunktion des Smartphones ausgeschaltet ist. Er ist aber nicht auf allen Smartphones standardmäßig aktiv. Er wird in den Einstellungen unter Sicherheit, Geräteadministratoren, Android Geräte-Manager aktiviert.
Mit dem Dienst von Google lässt sich das Smartphone aus der Ferne sperren und ein neues Passwort setzen. Zusätzlich kann dem Dieb oder dem Finder eine Nachricht auf dem Sperrbildschirm hinterlassen werden. Wer ganz sicher gehen will, kann das Smartphone auch zurücksetzen und dabei alle - hoffentlich bereits verschlüsselten - persönlichen Daten löschen lassen. Dann funktionieren allerdings später weder die Lokalisierung noch andere Dienste. Außerdem sollten sämtliche Passwörter zu Diensten geändert werden, die über das Smartphone genutzt wurden, falls der Dieb doch Zugriff auf das Smartphone erhalten hat. Das gilt vor allem für diejenigen, die Online-Banking- oder Bezahl-Apps nutzen.
Lokalisierung über Google
Über Googles Standortverlauf lässt sich nicht nur herausfinden, wo sich das verlorengegangene Smartphone befindet, sondern auch, wo es in den vergangenen Tagen oder Monaten im Internet gewesen ist. Dazu muss aber die Ortungsfunktion des Geräts aktiviert sein, die unabhängig vom Android Geräte-Manager funktioniert. Google weist explizit darauf hin, dass der Besitzer nicht selbst versuchen sollte, einen Dieb dingfest zu machen. Besser sei es, die Polizei zu informieren und ihr die Daten zur Verfügung zu stellen. Immerhin 88 Prozent aller befragten Deutschen würden laut der IDG-Research-Studie selbst die Initiative ergreifen, um einen Dieb ausfindig zu machen. In Großbritannien und Frankreich sind es mit 70 respektive 68 Prozent deutlich weniger.
Wohlgemerkt: Diese Dienste funktionieren nur, wenn das Smartphone eingeschaltet ist. In unseren Experimenten reagierte ein Gerät fast unmittelbar auf die von uns eingegebenen Befehle, wenn es über das WLAN verbunden war. Im Mobilfunknetz waren die Reaktionszeiten deutlich länger, was einem Dieb genügend Zeit gibt, das Smartphone auszuschalten. Einen Timeout konnten wir jedoch nicht feststellen, wenn der Befehl abgesetzt wurde. Der Befehl zum Löschen wird gespeichert und ausgeführt, wenn das Gerät wieder mit dem Netz verbunden wird.
Erweiterte Optionen in Diebstahlschutz-Apps
Es gibt inzwischen zahlreiche Apps für Android, die die Dienste von Google nochmals erweitern, etwa das Auslösen der Smartphone-Kamera, wenn eine falsche PIN eingegeben wird. Damit lässt sich im Idealfall ein Foto des Diebes aufnehmen, das die App automatisch an den Eigentümer übermittelt. Zu den weiteren Funktionen gehört zum Beispiel auch, dass das Gerät gesperrt wird, sollte der Dieb versuchen, die SIM-Karte zu wechseln. Gleichzeitig wird der Eigentümer per E-Mail oder SMS darüber benachrichtigt.
Die meisten Diebstahlschutz-Apps zeigen über ein Symbol in der Benachrichtigungszeile an, dass sie aktiv sind. Das mag im ersten Augenblick seltsam erscheinen, da damit auch der Dieb den Diebstahlschutz erkennen kann. Ist die Bildschirmsperre jedoch bereits aktiv, kann er gegen die Diebstahlschutz-App dennoch nichts ausrichten, da er keinen Zugriff auf das Smartphone hat. Einige Diebstahl-Apps sind nochmals durch eigene Passwörter oder PINs geschützt, die der Anwender bei der Einrichtung der Software vergeben muss.
Hinweise auf dem Sperrbildschirm
Viele Diebstahlschutz-Apps akzeptieren Befehle aus der Ferne über das Netz oder per SMS, die ebenfalls beim Erhalt auf dem Sperrbildschirm angezeigt werden. Wichtig ist hierbei, dass deren Inhalt dort nicht angezeigt wird, denn die darin enthaltenen Befehle verraten nicht nur, was der bestohlene Besitzer vorhat, sie müssen oftmals auch mit dem zuvor in der App festgelegten Passwort oder der PIN ausgelöst werden, die dann in der SMS stehen muss. Ob Nachrichten beim Erhalt auf dem Sperrbildschirm angezeigt werden, können Anwender je nach Android-Version selbst bestimmen. Die über Google ausgeführten Fernbefehle erfolgen ohne Mitteilung. Die App Wheres my Droid besitzt ebenfalls einen solchen Stealth Modus.
Es bleibt aber bei allen Diensten immer das Manko, dass die Befehle auf dem gestohlenen Smartphone mit einer mehr oder weniger großen Zeitverzögerung eingehen. Wird die Verzögerung hinzugezählt, die ein Diebstahlofper braucht, um den Verlust des Geräts und anschließend einen Diebstahl festzustellen, bleibt dem Dieb genügend Zeit, das Smartphone vom Netz zu trennen, die SIM-Karte zu entfernen und das Smartphone zurückzusetzen. Danach ist es nur schwer wieder aufzuspüren.
SIM-Karte sperren und Anzeige erstatten
Bei einem Verlust sollte der Provider informiert werden, der eine SIM-Karten-Sperre veranlassen kann. Eine Anzeige bei der Polizei ist ebenfalls notwendig, etwa wenn die Diebstahlversicherung greifen soll. Gerät das verlorene Smartphone in die Hände eines ehrlichen Finders, kann meist der Provider den Besitzer auch auf einem gesperrten Smartphone ausfindig machen. Das Gerät kann in einem der Läden des Mobilfunkanbieters abgegeben werden. Dabei sollte aber unbedingt nach einer Quittung verlangt werden.
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Schwachstelle Bootloader |
Du irrst aber. Im Moment gibt es keinen (öffentlich bekannten) Weg, die Apple-ID-Sperre...
macht ein knappes halbes Prozent an gestohlenen Smartphones. Wenn man dann noch die...
Richtig. Habe da kein Mitleid mit den bestohlenen. Allerdings wenn eingebrochen wird...
Tasker.