Smarte Lautsprecher: Bose und Sonos bringen Google Assistant auf Alexa-Geräte
Bose und Sonos haben ein Update für ihre Alexa-fähigen Lautsprecher veröffentlicht, mit dem sich auch der Google Assistant nutzen lässt. Leider gibt es in der Praxis zu viele Einschränkungen; einen vollwertigen Ersatz für einen Google-Assistant-Lautsprecher bieten weder Sonos noch Bose.

Es wäre so praktisch, zwei digitale Assistenten auf einem smarten Lautsprecher parallel nutzen zu können. Wenn Alexa nicht weiter weiß, könnten wir einfach Google Assistant fragen - und umgekehrt. Aber genau das erlauben weder Bose noch Sonos, die beide in diesem Monat ihre Alexa-fähigen Lautsprecher aktualisiert haben. Zwar können einige Bose- und Sonos-Lautsprecher außer mit Amazons Alexa auch mit dem Google Assistant verwendet werden. Aber die Nutzer müssen sich für einen Assistenten entscheiden. Das schränkt den Nutzen dieser Lösung unnötig ein.
Bose hat die Aktualisierung für den Home Speaker 500 sowie die Soundbar 500 und Soundbar 700 veröffentlicht. Auf Seiten von Sonos steht der Google Assistant direkt auf dem One und der Soundbar Beam zur Verfügung. Andere Sonos-Lautsprecher ohne eingebaute Mikrofone können durch das Update über einen externen Google-Assistant-Lautsprecher mit der Stimme gesteuert werden.
Sowohl bei Bose als auch bei Sonos kann der Nutzer in den Einstellungen der jeweiligen Apps festlegen, welcher Lautsprecher mit welchem digitalen Assistenten laufen soll. Wir haben das auf einem Sonos-System ausprobiert. Dabei muss jedes Mal der komplette Einrichtungsprozess durchgegangen werden. Es ist nicht möglich, mal eben mit einem Knopfdruck den digitalen Assistenten zu wechseln, auch wenn beide Systeme bereits mit den Lautsprechern benutzt wurden.
Parallelnutzung mit zweitem Gerät möglich
Sonos hatte sich nach eigener Aussage ganz bewusst dagegen entschieden, zwei digitale Assistenten auf einem Lautsprecher laufen zu lassen. Es sei für Anwender verwirrend, wenn beide digitalen Assistenten parallel laufen. Wer etwa einen Timer oder einen Wecker mit Alexa gestellt hat, muss dafür wieder Alexa nutzen, um diesen auszustellen. Mit Google Assistant würde das nicht gehen, das gilt umgekehrt genauso.
Dieses Problem hätte durch spezielle Anpassungen gelöst werden können, indem etwa der Sonos-Nutzer festlegt, dass immer nur der eine der beiden Assistenten für Timer, Alarme und Ähnliches zuständig ist. So könnten die beiden Assistenten für alle übrigen Aufgaben parallel verwendet werden.
Denn sowohl Sonos als auch Bose können diese Probleme nicht ganz ausschließen. Wer mehrere kompatible Sonos- oder Bose-Lautsprecher besitzt, kann auf jedem einen anderen digitalen Assistenten nutzen. Auf dem einen könnte Alexa laufen, auf dem anderen Google Assistant. Damit treten die genannten Probleme genauso wieder auf, wenn sich beide Lautsprecher im selben Raum oder in benachbarten Räumen befinden. Hier müsste sich der Nutzer also auch immer merken, welcher digitale Assistent gerade verwendet wird. Sobald wir zwei One-Lautsprecher zu einem Stereopaar verbinden, ist aber wieder nur ein digitaler Assistent auf diesen nutzbar.
Cast-Unterstützung fehlt
Lautsprecher mit Google Assistant zeichnet bisher die Unterstützung von Googles Cast-Protokoll aus. Das gilt nun nicht mehr pauschal, weil weder Bose noch Sonos das Cast-Protokoll mit abdecken. Dabei wäre es für Nutzer durchaus praktisch, darüber Inhalte auf den entsprechenden Lautsprechern abspielen zu können. Zudem bedeutet dies auch, dass sich die Sonos- und Bose-Lautsprecher nicht mit anderen Google-Assistant-Lautsprechern zu einer Multiroom-Musikgruppe zusammenschließen lassen.
Auf Bose-Seite bringt das Update zudem die Integration von Apples Airplay 2. Darüber können drahtlos Inhalte von einem Apple-Gerät auf dem Lautsprecher ausgegeben werden. Zudem können Musikgruppen mit anderen Airplay-2-fähigen Geräten aufgebaut werden. Sonos-Lautsprecher sind bereits vor einiger Zeit mit einem Update mit Airplay 2 versorgt worden.
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