Smarte Lautsprecher: Amazon setzt Impulse, Google ist abgeschlagen

Amazon hat kürzlich eine Reihe neuer Echo-Geräte vorgestellt und dabei das smarte Display neu erfunden. Google hat darauf keine passende Antwort.

Eine Analyse von veröffentlicht am
Bei smarten Lautsprechern setzt Amazon Google unter Druck.
Bei smarten Lautsprechern setzt Amazon Google unter Druck. (Bild: Montage: Golem.de)

Amazon dominiert den Markt smarter Lautsprecher mit Sprachsteuerung weiterhin mit großem Vorsprung, was das Sortiment an Geräten betrifft. Kein anderer Hersteller hat so viele unterschiedliche smarte Lautsprecher und so viele verschiedene smarte Displays im Sortiment wie der Alexa-Anbieter. Neue Impulse in diesem Segment kommen bezüglich der Geräte seit drei Jahren vor allem von Amazon. Google kommt hier nicht hinterher. Das ist schade, denn mehr echte Konkurrenz würde dem Markt guttun.

Das vierte Jahr in Folge hat Amazon im September eine ganze Reihe neuer Echo-Geräte vorgestellt. Dieses Jahr gab es beim Design eine Zäsur bei Amazon und der typische LED-Leuchtring der Echo-Lautsprecher ist vom oberen Bereich der Geräte ganz nach unten gewandert. Außerdem stecken die drei kommenden Echo-Lautsprecher in einem kugelförmigen Gehäuse.

Amazon hat mit dem neuen Echo Show 10 dieses Jahr das smarte Display neu erfunden. Mit einem Display, das sich zu der Person dreht, die das Gerät verwendet, sollte die Nutzung wesentlich komfortabler als bei einem starren Bildschirm sein. Auch diesmal hat sich Amazon also einiges Neues einfallen lassen. Und wieder haben einige der Neuvorstellungen einen Smart-Home-Hub gleich eingebaut.

Nur ein neuer smarter Lautsprecher von Google

Ein ganz anderes Bild hinterlässt Google bei seiner Veranstaltung am Abend des 30. September 2020. Hier wurde mit dem Nest Audio lediglich ein neuer smarter Lautsprecher vorgestellt, kein weiteres Modell. Ein überarbeiteter Home Max wäre durchaus an der Zeit gewesen. Und auch bei den Smart Displays hätte etwas kommen können, aber Fehlanzeige. Das eine neue Gerät von Google wirkt dürftig im Vergleich zu dem, was Amazon bringt. Kein einziger Google-Lautsprecher hat einen Smart-Home-Hub eingebaut, wie es bei vielen Amazon-Lautsprechern üblich ist.

Mit dem neuen Nest Audio bleibt es dabei, dass Google in Deutschland gerade mal drei aktuelle smarte Lautsprecher im Angebot hat: neben dem neuen Nest Audio ist das der Nest Mini und der über zwei Jahre alte Home Max, der aber in den USA schon seit knapp drei Jahren verkauft wird. Und dann gibt es noch das Smart Display namens Nest Hub; bis heute hat Google den Nest Hub Max nicht nach Deutschland gebracht. In den USA wird das smarte Display mit einem 10 Zoll großen Bildschirm seit über einem Jahr verkauft und es ist nicht nachvollziehbar, warum das Gerät nicht auch in Deutschland angeboten wird.

Seit Jahren fehlen von Google neue Impulse. Einen besonders kompakten smarten Lautsprecher für die Steckdose gibt es von Amazon, nicht aber von Google. Auch die Lautsprecher mit Uhrendisplay bleiben der Echo-Modellreihe vorbehalten. Diese beiden Gerätegattungen hatte Amazon im Jahr 2019 vorgestellt. Noch immer hat Google hier nichts Vergleichbares zu bieten. Und beim neuen Echo Show 10 wurde Google erneut von Amazon abgehängt.

Das Sortiment an Echo-Lautsprechern ist bei Amazon deutlich größer als bei Google. Die Kundschaft kann also eher das für sich passende Gerät finden. Die neu vorgestellten Echo-Produkte sind noch nicht auf dem Markt und sie lösen meist bestehende Produkte ab. Wer sich für ein Echo-Gerät entscheiden will, kann derzeit zwischen sechs verschieden dimensionierten smarten Lautsprechern wählen.

Viel Auswahl bei Amazon

Da gibt es den Echo Flex, den Echo Dot, den Echo Dot mit Uhr, den normalen Echo, den Echo Plus und den Echo Studio. Letzterer ist Amazons Oberklasse-Lautsprecher, der besser klingt als Apple teurerer Homepod und drahtlos mit Fire-TV-Geräten verbunden werden kann und so auch als Heimkinolautsprecher eine gute Figur macht - samt Unterstützung für Dolby Atmos.

Geht es um smarte Displays, hat Amazon bereits fünf verschiedene Modelle auf den Markt gebracht. Den Anfang machte der erste Echo Show, dem der Echo Spot folgte. Mit dem Echo Show 10 erhielten die smarten Displays eine neue Designsprache, die beim Echo Show 5 und Echo Show 8 fortgesetzt wurde.

Echo-Produkte abseits klassischer Lautsprecher

Im Sommer 2020 brachte Amazon mit Echo Auto ein Zubehör für Fahrzeug und Smartphone auf den deutschen Markt, mit dem sich Alexa ins Auto bringen lässt. Mit Echo Link und Echo Link Amp gibt es Lösungen, um eine klassische Anlage oder Passivlautsprecher in Alexas Multiroom-Audio-System zu integrieren.

Und dann existieren noch drei weitere Echo-Produkte, die Amazon mittlerweile nicht mehr verkauft, mit denen Neues ausprobiert wurde. Irgendwie vergleichbare Experimente hat es von Google nicht gegeben. Der Echo Sub ist externer Subwoofer, der vor allem als Ergänzung für die Modelle Echo und Echo Plus gedacht ist. Echo Connect ist ein Produkt, mit dem sich Echo-Lautsprecher mit dem Festnetz verbinden lassen. Und Echo Input ist eine abgespeckte Variante des Echo Dot.

Amazon hat mit der Einführung des ersten Echo-Lautsprechers den Markt für smarte Lautsprecher erschaffen. Fünf Jahre später ist es ausschließlich das Alexa-Unternehmen, das seit Jahren neue Akzente setzt und frische Ideen vorstellt. Auch der Markt smarter Displays wurde von Amazon vor drei Jahren mit dem ersten Echo Show erst geschaffen und auch hier wirkt die Konkurrenz von Google wie erstarrt. Dabei täte es dem Markt gut, wenn ein weiterer Hersteller hier versuchen würde, neuartige Produkte anzubieten, um so den Wettbewerb zu beschleunigen. Und Google ist durch den Google Assistant eigentlich prädestiniert dafür, schöpft das theoretisch vorhandene Potenzial aber in den letzten Jahren nicht aus.

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packansack 01. Okt 2020

Ein Klassiker

notuf 01. Okt 2020

Natürlich hat es mit dem CEO zu tun. Der CEO ist zuallererst für die...

wurstdings 01. Okt 2020

Meine Lösung war Jahrelang ein klassisches Röhrenradio mit Zeitschaltuhr. Sehr weicher...

wurstdings 01. Okt 2020

Die Hardware macht doch Google garnicht, die kleben nur ihr Logo drauf. BTW war ich mit...



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