Smart-Meter-Gateway-Anhörung: Stromsparen geht auch anders
Können vernetzte Stromzähler wirklich zum Energie- und Kostensparen beitragen? Und wie wird die Abrechnung künftig organisiert? Über diese Fragen stritten die geladenen Experten im Bundestag.

Am Mittwoch haben Experten auf Einladung des Wirtschaftsausschusses im Deutschen Bundestag über die geplante Einführung von Smart-Meter-Gateways beraten. Das Gesetzesvorhaben läuft offiziell unter dem Titel "Digitalisierung der Energiewende" und soll dank intelligenter und vernetzter Stromzähler zu einer besseren Lastverteilung im Stromnetz beitragen.
- Smart-Meter-Gateway-Anhörung: Stromsparen geht auch anders
- Daten im Zwei-Sekunden-Takt
Unbestritten ist, dass genauere Informationen über Spannungsschwankungen und sich ändernde Verbräuche von Großverbrauchern dazu einen Beitrag leisten können. Doch nach wie vor ist auch der Einbau vernetzter Stromzähler bei Kleinverbrauchern nicht vollständig vom Tisch, auch wenn der Nutzen nach wie vor umstritten ist.
Mieter sind vom Vermieter abhängig
Denn wenn ein Vermieter entscheidet, die Geräte in seinen Mietwohnungen zu installieren, ist nach wie vor kein Widerspruchsrecht der Mieter vorgesehen, auch wenn diese weniger als 6.000 kWh Strom im Jahr verbrauchen. Das könne die Akzeptanz der Geräte beschädigen, sagte Johanna Kardel vom Bundesverband Verbraucherzentale.
Als Argument für Smart-Meter wird immer wieder angeführt, dass diese Kosten sparen können, etwa wenn bestimmte stromhungrige Verbrauchsgeräte automatisch angeschaltet werden, wenn die Lastabnahme im Netz gerade gering ist. Dann könnten Kunden von einem günstigeren Tarif profitieren. Außerdem sollen die Geräte beim Stromsparen helfen.
"Es ist nicht die Hardware, die spart"
Dem entgegnete Johanna Kardel vom Bundesverband Verbraucherzentale: "Es ist nicht die Hardware, die spart, sondern die Reaktion des Verbrauchers. Wenn tatsächlich Spareffekte erzielt werden sollen, dann brauchen wir gute Handlungsempfehlungen. Wenn wir Verbraucher nur zum Lichtausschalten motivieren wollen, dann geht das auch günstiger." Die Experten gehen davon aus, dass am Ende nur rund 20 Prozent der Wohnungen der Verbraucher mit den Smart-Meter-Gateways ausgestattet werden.
Denn ob die vernetzten Geräte tatsächlich Kosten sparen helfen, ist zumindest für kleinere Verbraucher ungewiss. Die geladenen Experten zitierten hier ein Gutachten der Bundesnetzagentur, die vor höheren Kosten warnt. Denn der jährliche Grundpreis für die Geräte liegt deutlich über dem klassischer oder digitaler Stromzähler - und ist von den Verbrauchern selbst zu tragen.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Daten im Zwei-Sekunden-Takt |
- 1
- 2
Ich kapier's nicht, was denn nun?
Oder das kabel ausgestöpselt lassen.
...dort darf die Elektronik dynamisch den zu der Uhrzeit günstigsten Anbieter raussuchen...
Full Ack Man muss aber VORHER etwas DAGEGEN tun, sonst gibt's mit der Mischpoke von Lobby...