Lob und Kritik aus der Wirtschaft
Damit komme "endlich Tempo in den Smart-Meter-Rollout", sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Diese Smart Meter würden die Menschen beim Energiesparen stark unterstützen. "Der eigene Verbrauch wird dann perspektivisch etwa per Smartphone-App so einfach abzulesen sein wie der Spritverbrauch beim Auto oder der Ladestand des Handys", sagte Rohleder.
Die Stromwirtschaft stört sich hingegen an der nun beschlossenen Verpflichtung der Netzbetreiber, auf Kundenwunsch innerhalb von vier Monaten ein Gateway einbauen zu müssen. Das sei "in der Hochlaufphase ineffizient, weil alle Kundenwünsche vorzuziehen wären, unabhängig von ihrem Nutzen für das Gesamtsystem", hieß es in einer Mitteilung vom Januar 2023. Gerade mit dem Nutzen für das Gesamtsystem rechtfertigte das Gesetz aber die Kostenverschiebung von den Kunden auf den Netzbetreiber.
Rechtliche Hürden beseitigen
Generell will das Gesetz dem Entwurf (PDF) zufolge viele der bisherigen rechtlichen Barrieren für den Rollout streichen. Dazu zählen beispielsweise die Vorgaben des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bezüglich der Verfügbarkeit der Geräte. Die Behörde muss künftig nicht mehr überprüfen, ob für jede Entwicklungsstufe die Geräte von drei voneinander unabhängigen Herstellern zertifiziert sind.
Zudem müssen die eingebauten Geräte nicht von Anfang an sämtliche Funktionen erfüllen. Diese Vorgabe bremste im März 2021 den Rollout aus, weil das BSI unter Missachtung des Gesetzes schon Geräte freigegeben hatte, die nicht alle Anforderungen erfüllten. Das Gesetz solle nun ein "agiles Vorgehen" erlauben, hieß es weiter.
Mehr dynamische Tarife
Das bedeutet: Die Messstellenbetreiber dürfen künftig in einer zeitlich befristeten Hochlaufphase Funktionen wie das Steuern von Wallboxen oder anderen Verbrauchern schrittweise einführen und Erfahrungen sammeln, um damit eine massenmarkttaugliche Einführung vorzubereiten. Die Bundesnetzagentur machte Ende 2022 bereits Vorschläge, wie die Netzbetreiber mithilfe von vernetzten Stromzählern und Steuerboxen größere Verbraucher aus der Ferne "netzdienlich" steuern dürfen.
Auch sollen Kunden künftig stärker von dynamischen Tarifen profitieren. So müssen Stromversorger unabhängig von ihrer Kundenzahl vom Jahr 2026 an solche Tarife anbieten. Dadurch sollen Verbraucher ihren Strombezug in Zeiten verlagern können, in denen Strom aus erneuerbaren Energien günstig angeboten wird.
Geringer Nutzen für Verbraucher
Das Gesetz erleichtert darüber hinaus die Möglichkeit, mit einem einzigen Smart Meter Gateway mehrere Verbraucher und Ladeeinrichtungen zu steuern. Dadurch müssten weniger Geräte verbaut werden. Das heißt: Es muss nicht für jeden elektronischen Stromzähler ein eigenes Kommunikationsmodul geben.
Zu guter Letzt sollen die Gateways künftig auch per Post verschickt werden können. Das ist bislang aufgrund der Sicherheitsvorgaben nicht möglich. Die Gateway-Hersteller bieten für die sichere Lieferkette (Abkürzung: Silke) sogar eigene Schulungen für die Installateure an.
Der Nutzen durch variable Tarife dürfte sich in Grenzen halten, wie Studien ergeben haben. Zudem müssten sich die Verbraucher dazu in einem ersten Schritt vernetzte Elektrogeräte wie Waschmaschinen oder Kühlschränke anschaffen.
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Smart Meter: Bundestag senkt Hürden für vernetzte Stromzähler |
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nein, ich habe mir eine 2,700kw Anlage mit Zwischenzähler und Montagematerial für 2.100...
Bevor man es verschenkt, sollte man es natürlich selbst verbrauchen. Oft habe ich aber...
Mein alter Zähler kostet 11,xx¤ im Jahr. Der Smarter Zähler der mir keinerlei Nutzen...
Der Stammtisch ist wieder los ... https://www.bsi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/BSI...
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