Sind smarte Aquarien echt nötig?
Da meine Installation sehr schnell wuchs und - aufgrund meiner damals nicht besonders strukturierten Vorgehensweise - die Verwaltung und Administration immer aufwendiger wurde, fing ich an, alles bis dahin Umgesetzte kritisch zu überdenken und meine Vorgehensweise und ioBroker-Verwaltung besser zu strukturieren. War es zum Beispiel wirklich notwendig, das Aquarium ins Smart Home zu integrieren?
Klar ist das möglich und natürlich wird es auch funktionieren. Aber was gewinnt man dadurch? Die Antwort fällt für den Smart-Home-Fan ernüchternd aus: Die Beleuchtung schaltet immer zu festen Zeiten, ebenso wird die Temperatur im Becken automatisch auf dem gewünschten Level gehalten - und zwar auch ganz ohne smart zu sein. Nur die Anzahl der Geräte im Smart Home steigt immer weiter an.
Ich entschloss mich dazu, all die integrierten Lösungen, bei denen ich keinen Mehrwert sah, wieder zurückzubauen. Die eben erwähnten Aquarien wurden wieder mit konventioneller Technik ausgestattet. Allein für die drei Aquarien hatte ich jeweils drei Aktoren (CO2, Beleuchtung, Filter) und zusätzlich einen Sensor für die Wassertemperatur im Einsatz. Rückblickend also zwölf Aktoren und Sensoren, die keinen Mehrwert lieferten.
Auch wurde die Kaffeemaschine von der selbst gebastelten Smart-Home-Funktion erlöst. Damals konnte ich über meine Smart-Home-App den Brühvorgang starten. Klingt zwar schön, war in der Praxis aber dann doch recht sinnfrei. Das Haus konnte mir ja leider keine Tasse unter die Maschine stellen und ebenso wenig die gerade gewünschte Kaffeekapsel erreichen und einlegen.
Zusätzlich startete ich eine Aktion, um die Anzahl der Geräte weiter zu verringern. Ich prüfte, ob ich bestimmte Probleme nicht auch mit weniger Geräten lösen konnte. Im Gartenschuppen arbeiteten zum damaligen Zeitpunkt zum Beispiel ein Bewegungsmelder, eine Leuchte innen, eine Leuchte außen, ein Schalter (wieso eigentlich?) und fünf Aktoren für die Gartenbewässerung.
Heute hängt im Schuppen eine Lösung aus einem Mikrocontroller, einem Achtfach-Relais und ein paar günstigen Sensoren. Dieses eine Gerät kann alles, wofür ich vorher neun Geräte im Einsatz hatte, und hat außerdem deutlich weniger als die Hälfte der einzelnen Geräte gekostet.
Mit solchen Maßnahmen konnte ich meine Installation nach und nach erheblich verschlanken und mir Einrichtungs- und Pflegeaufwand ersparen. Genau kann ich es nicht mehr sagen, aber verglichen mit dem Höhepunkt meiner Smart-Home-Umtriebigkeit werkeln heute bestimmt 20 bis 25 Prozent weniger Geräte bei mir zu Hause.
Und nach den Wochen der Einarbeitung und Konfigurierung am Anfang und den vielen Stunden Arbeit, die ich zu Beginn regelmäßig ins Smart Home stecken musste, weil ich mich erst mal in alles einarbeiten musste, kosten mich die Wartung und gelegentliche Neueinrichtungen jetzt im Schnitt nicht mehr als eine Stunde im Monat.
Auch musste ich einsehen, dass es zwar schön ist, die Möglichkeit zu haben, sämtliche Leuchten in allen Farben des Regenbogens erstrahlen zu lassen. Genauso unnötig ist es in den meisten Fällen allerdings auch. Ich kann mich nicht an ein einziges Mal erinnern, bei dem ich Deckenleuchten anders als warm- oder kaltweiß eingestellt habe. Manchmal ist weniger eben doch mehr.
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