Smart Home: Ikea plant Open-Source-Abteilung

Für seine Digitalsparte baut der Möbelhaus-Konzern Ikea ein sogenanntes Open Source Program Office (OSPO) auf und sucht dafür einen Service Manager. Das geht aus einer Stellenausschreibung des Unternehmens(öffnet im neuen Fenster) hervor. Ein OSPO dient üblicherweise dazu, alle Anstrengungen eines Unternehmens in Bezug auf Open-Source-Software zentral zu koordinieren und Aufgaben zu bündeln. Das umfasst etwa Entscheidungen zu eingesetzter Software, Support-Verträge mit Unternehmen, Lizenzen und Urheberrecht.
Die Notwendigkeit eines OSPO ergibt sich inzwischen aus der Komplexität der Fragen im Zusammenhang mit Open-Source-Software und dem breiten Open-Source-Einsatz in allen Bereichen der IT. Innerhalb der Linux Foundation tauschen sich mittlerweile eine Vielzahl großer IT-Unternehmen dazu in der Todo-Group(öffnet im neuen Fenster) aus und entwickeln ein gemeinsames Vorgehen zu zentralen Fragen. Für Ikea bedeutet der Schritt vor allem eine Professionalisierung seiner konzernweiten IT.
Hauptaufgabe der neuen Position wird wohl zunächst der Aufbau des OSPO mit einem dazugehörigen Team werden, hinzu kommt die Harmonisierung innerhalb des Unternehmens in Bezug auf die Open-Source-Nutzung und der Anstoß neuer Initiativen. Ikea sucht für die Stelle explizit einen "neugierigen Open-Source-Rebell" , der das sogenannte Inner-Source-Konzept im Unternehmen etabliert und ein Open-Source-Ökosystem im Unternehmen aufbaut.
Es ist davon auszugehen, dass sich das neue OSPO bei Ikea zunächst um Backend-Server und die Cloud-Strategie kümmern wird. Mittelfristig könnte sich eine offensive Open-Source-Strategie des Unternehmens aber auch auf die Smart-Home-Serie Trådfri auswirken. Schon jetzt ist es vergleichsweise einfach möglich, etwa die von Ikea genutzten Microcontroller mit eigener Firmware zu flashen(öffnet im neuen Fenster) . Darüber hinaus ist das von Ikea genutzte Steuerungsprotokoll durch die Community dokumentiert worden, so dass sich das System vergleichsweise leicht in eigene Bastelprojekte integrieren lässt. So lässt sich das Trådfri-Gateway etwa in Home-Assistant(öffnet im neuen Fenster) oder ähnlichen Projekten nutzen. Wünschenswert wäre wohl aber, dass Ikea dies einfacher gestaltet und den eigenen Code offenlegt oder zumindest die Nutzung besser dokumentiert.