Elektronik oder Mechanik?
Die Akkus könnten im entscheidenden Moment, in dem ein Polizist sein Waffe zieht, um einen Straftäter zu stellen, leer sein. Oder der Computerchip versagt seinen Dienst - jeder, der ab und zu seinen Computer neu starten muss, weil das Gerät aus unerfindlichen Gründen den Dienst versagt, kennt diese Problematik. Oder ein Waffenbesitzer, der seine Familie gegen einen Angreifer verteidigen will, vergisst in der Stresssituation die Pin. Schließlich ist eine elektronisch gesicherte Waffe wie jedes elektronische Gerät anfällig für bestimmte elektromagnetische Strahlung.
Damit argumentieren US-Gegner gern gegen die Smart Guns. Und die Politik leistet dem noch Vorschub: Die Childproof Handgun Bill aus New Jersey sieht nämlich den Zwang zu personalisierten Schusswaffen ausschließlich für Zivilisten vor, Polizisten oder Soldaten sollen weiterhin Handfeuerwaffen ohne eine solche Sperre bekommen.
Smart ohne Elektronik
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein solcher Fehler eine Waffe in einem Feuergefecht lahmlegt, dürfte indes deutlich geringer sein als der Schutz, den ein solches System gegen unsachgemäßen Gebrauch der Waffe bietet. Zudem gibt es mit dem Würkner-Personal-Weapon-Lock (WPW-Lock) auch ein System, das sich nach Angaben des österreichischen Erfinders Gerald Würkner auch allein mit mechanischen Komponenten umsetzen lässt.
Das System besteht aus zwei Komponenten: einem Schließmechanismus in Pistole und Holster sowie einem Hebel im Griff der Waffe. Der Schließmechanismus besteht aus einem Schlüssel, der am Boden des Holsters befestigt ist und einem Schloss, das unter dem Lauf ist. Befindet sich die Waffe im Holster, ist sie potenziell einsatzbereit: Der Besitzer entsperrt sie, wenn er sie zieht und dabei den Hebel im Griff gedrückt hält. Wird ihm die Waffe entwunden, übt er also keinen Druck mehr auf den Griff aus, wird die Waffe gesperrt und kann nicht mehr abgefeuert werden. Die Sperre kann nur aufgehoben werden, indem die Pistole wieder in das Holster gesteckt wird. Die mechanischen können laut Würkner auch durch elektronische Bauteile ersetzt werden.
Tote und Verletzte
In den USA starben laut der Initiative Gunpolicy.org im Jahr 2011 32.163 Menschen durch Schusswaffen - das sind 10,3 Tote auf 100.000 Einwohner. In dem Jahr wurden 73.883 Menschen durch Schusswaffen verletzt, das sind 23,71 von 100.000 Einwohnern.
Zum Vergleich: In Deutschland starben 2012 819 Menschen durch Schusswaffen, das ist ein Toter (genau: 1,01) auf 100.000 Einwohner. Über Schusswaffenverletzungen macht Gunpolicy.org keine Angaben. Gunpolicy.org ist ein Projekt der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität von Sydney in Australien.
Mehr Verantwortung
Wenn es schon kein Waffenverbot oder keine intelligente Waffe gibt, sollten die Besitzer von Feuerwaffen wenigstens mehr Verantwortung zeigen: Dafür tritt in den USA die Initiative Evolve Together ein. Wenn Schusswaffen schon zu Hause aufbewahrt werden, sollen sie sicher weggeschlossen sein.
Evolve hat Verhaltensregeln aufgestellt, die Waffenbesitzer unbedingt befolgen sollen. Dazu gehört auch, dass vernünftige Waffenbesitzer bei anderen für dieses Anliegen werben. Das soll auch ohne Gesetzesänderungen Waffenmissbrauch, Gewalt und Verletzungen verringern, denn (so lautet der Slogan eines witzigen Werbespots von Evolve): Wenn die Kinder eine Waffe finden, spielen sie damit. Auch wenn es in dem Spot keine Waffen sind, mit denen sich der Nachwuchs vergnügt. Mit einer Signaturwaffe richten sie im Zweifelsfall weniger Schaden an.
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Biometrische Systeme |
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