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Small Cells: Auch Kabelnetz kann Backhaul für Mobilfunk sein

DOCSIS 3.1 und DOCSIS 4.0 machen es möglich, erklärt Tele Columbus (Pyur). Vodafone sieht das anders.
/ Achim Sawall
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Koaxialkabel (Bild: Gitoparts)
Koaxialkabel Bild: Gitoparts

Auch das Koaxialnetz des Kabelnetzbetreibers Tele Columbus (Pyur) ist zur Anbindung von Small Cells geeignet. Das sagte Unternehmenssprecher Sebastian Artymiak Golem.de auf Anfrage. "Mit dem Aufbau und Ausbau der 5G-Netze wird sehr wahrscheinlich die Anzahl der Mobilfunkstationen (Small Cells) steigen. Für diese zusätzlichen Stationen ist es durchaus denkbar, dass das leistungsfähige Kabelnetz mit seinen aktuellen und zukünftigen Standards DOCSIS 3.1 und DOCSIS 4.0 und den daraus resultierenden Kapazitäten von 10 GBit/s symmetrisch und geringen Latenzen auch als Backbone-Anbindung für Mobilfunkzellen dienen kann."

Die Tele-Columbus-Gruppe versorgt laut Artymiak mit ihrer Glasfaserinfrastruktur bereits Mobilfunkstationen und ist bestrebt, weiteres RAN (Radio Access Network) an das Glasfasernetz anbinden zu können.

Backhaul: Angemietete Glasfaserleitungen von der Telekom

Vodafone sieht das anders: "Im Backbone-Netz geht es nur um Richtfunk und Glasfaser. Koaxialkabel werden nicht für die Anbindung von Mobilfunkstationen an das Backbone-Netz genutzt" , sagte Vodafone-Sprecher Volker Petendorf. Die 25.000 Mobilfunkstationen würden im Backbone auf verschiedene Arten an das Telekommunikationsnetz angebunden, damit der Sprach- und Datenverkehr zu den Stationen hingeführt und von den Stationen abgeführt werde. Dies seien Richtfunk und eigene Glasfaserleitungen, die Vodafone durch den Kauf von Arcor, Kabel Deutschland und Unitymedia besitze.

Angemietete Glasfaserleitungen "beziehen wir insbesondere bei der Deutschen Telekom und bei regionalen Glasfaser-Carriern" , erklärte Petendorf.

Die von Kabel Deutschland und Unitymedia gekauften Netze bestünden "fast ausschließlich aus Glasfaser. Nur auf der letzten Meile von den Verteilerkästen am Straßenrand zu den einzelnen Haushalten setzen wir zum Teil Koaxialkabel ein" sagte Petendorf. Diese Aussage dürfte einer Überprüfung nicht standhalten, dann wären in dem Netz bereits sehr viel höhere Datenraten möglich.


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