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Slingatron: US-Unternehmen will Satelliten ins All schleudern

Das US-Unternehmen HyperV Technologies hat eine Schleuder entwickelt, mit der es künftig Satelliten und andere Nutzlasten ins All schleudern möchte. Für den Bau des nächsten Prototyps sucht es Unterstützung durch Crowdfunding.
/ Werner Pluta
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HyperV: mit 7,6 Kilometern pro Sekunde in den Low Earth Orbit (Bild: HyperV)
HyperV: mit 7,6 Kilometern pro Sekunde in den Low Earth Orbit Bild: HyperV

Der Slingatron ist eine spiralförmige Metallschiene, die auf einer Basis montiert ist. Die Basis wird in eine kreisende Bewegung versetzt. Der Satellit, der ins Zentrum der Spirale gesetzt wird, wandert durch die Spirale und wird dadurch so stark beschleunigt, dass er bis in den Orbit fliegt. Er ist mit einem kleinen Antrieb ausgestattet, der auf dem Scheitelpunkt der Flugbahn zündet und den Satelliten in seine richtige Umlaufbahn bringt.

Rotierende Spirale

Die Spirale rotiert 40- bis 60-mal in der Sekunde. Die Geschwindigkeit, auf die die Nutzlast beschleunigt werden soll, hängt vom Durchmesser der Spirale ab. Um eine Nutzlast, etwa einen Cubesat, in eine niedrige Erdumlaufbahn (Low Earth Orbit, Leo) zu katapultieren, muss diese auf etwa 7,6 Kilometer pro Sekunde beschleunigt werden. Dafür wird laut HyperV Technologies eine Spirale mit einem Durchmesser von 200 bis 300 Metern benötigt.

Slingatron-Prototyp in Aktion
Slingatron-Prototyp in Aktion (00:39)

So weit denkt das Unternehmen derzeit aber noch nicht: Es hat bisher zwei Prototypen gebaut. Der etwa einen Meter große zweite Prototyp schafft es, ein knapp 230 Gramm schweres Teil auf 100 Meter pro Sekunde zu beschleunigen. Der nächste Prototyp soll einen Durchmesser von fünf Metern haben und in der Lage sein, ein etwa 450 Gramm schweres Teil mit einem Kilometer pro Sekunde in die Luft zu schleudern. Bei der Geschwindigkeit soll es etwa 51 Kilometer hoch fliegen.

Crowdfunding-Kampagne

Um dieses Gerät zu bauen, bittet HyperV Technologies um finanzielle Hilfe der Netzgemeinde: Das Unternehmen aus Chantilly im US-Bundesstaat Virginia hat eine Crowdfunding-Kampagne auf der Plattform Kickstarter(öffnet im neuen Fenster) initiiert. 250.000 US-Dollar braucht das Unternehmen. Die sollen bis zum 22. August 2013 zusammenkommen. Bislang haben knapp 100 Unterstützer gerade mal 3.600 US-Dollar zugesagt.

Die Slingatrons könnten künftig Satelliten, Versorgungsgüter wie Wasser oder Treibstoff sowie Komponenten für Raumfahrzeuge oder -stationen ins All befördern. Die Nutzlast könne durchaus mehrere Tonnen schwer sein, erklärt HyperV. Die Weltraumschleuder könne allerdings Raketen nicht ersetzen, betont das Unternehmen. Denn wegen der immensen G-Kräfte in der Spirale eigneten sich nicht alle Nutzlasten für einen Start auf dem Slingatron. Menschen gehören auch dazu.


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