Sky-Serie Tender Hearts: Nur Sex mit Robotern ist unbefriedigender

Wenn Science-Fiction auf Romcom trifft, und das aus deutscher Produktion, ist Skepsis angesagt. Tender Hearts gibt sich unterhaltsam, aber auch sehr konfliktscheu.

Eine Rezension von Peter Osteried veröffentlicht am
Mila (Friederike Kempter) liebt Bo (Madieu Ulbrich), obwohl er ein Roboter ist.
Mila (Friederike Kempter) liebt Bo (Madieu Ulbrich), obwohl er ein Roboter ist. (Bild: Sky Deutschland/Odeon Fiction/Nik Konietzny)

Deutsche Produzenten möchten gerne international mitspielen, das merkt man Tender Hearts in jeder Minute an. Was aber auch deutlich wird: die Defizite der Serie. Denn was in der Theorie die ausgedehnte Version einer Black-Mirror-Folge sein könnte, bleibt in der Ausführung seltsam unentschlossen.

Androiden als das ideale Sexspielzeug

Inhalt:
  1. Sky-Serie Tender Hearts: Nur Sex mit Robotern ist unbefriedigender
  2. Zu lang geraten, zu wenig draus gemacht

Die Geschichte der Serie, die heute (6. April) bei Sky startet, spielt im Jahr 2036. So etwas wie Technik-Skepsis gibt es nicht, die Welt ist techpositiv geworden. Da ist es dann auch ganz normal, wenn man sich ein Sexspielzeug kauft, mit dem man auch abends weggehen kann. Mila ist Ende 30 und hatte beim Dating schon lange kein Glück mehr. Darum nimmt sie das Angebot von Tender Hearts wahr.

Dort offeriert man Androiden in drei verschiedenen Männertypen. Sie sind das ideale Sexspielzeug, weil sie lernfähig sind, die Ausstattung variabel ist und sie vorgaukeln können, menschlich zu sein.

Der erste Abend zwischen Mila und ihrem Liebesdroiden ist noch etwas unbeholfen, aber Bo entwickelt sich weiter, die Tage – und Nächte – werden schöner, und Mila beginnt, Gefühle für den Androiden zu entwickeln.

Das Denglisch nervt

Die Figuren artikulieren sich häufig in einem Mischmasch aus Deutsch und Englisch. Dabei ist man sich nie sicher, ob die Autoren damit nun einen Kommentar auf den heutigen Zustand der Sprache abgeben wollen oder glauben, eine gewisse Coolness (ja, auch ein englisches Wort, aber zumindest eines ohne deutsches Pendant) auszustrahlen. Tatsächlich fällt dabei ein anderes englisches Wort ein: cringe. Denn genau das ist das hier: zum Fremdschämen.

Es ist schlicht und ergreifend peinlich, wenn die Figuren ständig komplette englische Sätze in den deutschen Redefluss einflechten. Weniger wäre hier wirklich mehr gewesen. Das gilt auch für die komplette Laufzeit der Serie.

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Zu lang geraten, zu wenig draus gemacht 
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minnime 11. Apr 2023 / Themenstart

.. wenn der Autor sagt, die Serie hätte das und das mehr darstellen oder sich in die oder...

minnime 11. Apr 2023 / Themenstart

Ich hab die Serie jetzt nicht gesehen aber ich glaube es geht nicht nur um einzelne...

Sterling-Archer 11. Apr 2023 / Themenstart

ich geh davon aus, dass die roboternummer für viele um welten besser läuft, als...

GilBates 08. Apr 2023 / Themenstart

zumindest in Sachen Glaubwürdigkeit liegt man in Deutschland nicht so schlecht. die...

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