Skimming: Betrüger bei Manipulation von Tankautomaten erwischt

Ermittler aus mehreren Bundesländern haben eine Betrugsserie an Tankautomaten aufgeklärt. Die Verdächtigen sollen in 20 Fällen Daten von Zahlungs- und Tankkarten per Skimming ausgespäht haben. "Der bis dato bekannte Gesamtschaden beläuft sich auf über 250.000 Euro" , teilten die Staatsanwaltschaft Kassel und das Polizeipräsidium Nordhessen(öffnet im neuen Fenster) am 6. Juni 2024 mit. Die kopierten Karten seien in 75 Fällen eingesetzt worden.
Dem Bericht zufolge war die Gruppierung bereits ins Visier von Ermittlern in Nordrhein-Westfalen geraten. Die Polizei in Kassel schaltete sich dann in den Fall ein, weil es Hinweise auf die Manipulation eines Tankautomaten im nordhessischen Lohfelden gab. Die Täter hätten morgens einen Kunststoffrahmen mit elektronischen Bauteilen und entsprechendem Equipment an dem Automaten installiert. Als sie die Technik abends wieder abbauen wollten, hätten Beamte die beiden verdächtigen Bulgaren im Alter von 50 und 51 Jahren festgenommen.
Derzeit würden gemeinsam mit Ermittlern aus anderen Bundesländern zahlreiche Skimming-Fälle geprüft. Mit diesen kopierten Karten soll an verschiedenen Tankstellen in ganz Deutschland sowie im benachbarten Ausland getankt und bezahlt worden sein. Die beiden Tatverdächtigen befänden sich nun in Untersuchungshaft.
Dem aktuellen Lagebild des Bundeskriminalamtes (BKA) zu Angriffen auf Geldautomaten zufolge wurden im Jahr 2022 knapp 500 Skimming-Fälle registriert. Dabei konzentrierten sich die Täter auf Bankkarten, die noch ohne einen sogenannten EMV-Chip ausgegeben wurden. "Rund 95 Prozent der 2022 in Deutschland polizeilich bekannt gewordenen Skimming-Angriffe betrafen Geldautomaten eines dieser Finanzinstitute" , heißt es in dem Lagebild (PDF)(öffnet im neuen Fenster) . Die Magnetstreifendaten von EMV-Chip-Zahlungskarten würden nach wie vor auf Dubletten im außereuropäischen Ausland missbräuchlich verwendet, da dort teilweise noch auf Magnetstreifenbasis funktionierende Dubletten eingesetzt werden könnten.