Ist das denn ein echter E-Sport?
Wie unterschiedlich die Welten sind, die der Landwirtschafts-Simulator verbindet, zeigt ein Blick auf Malchareks Terminkalender. Innerhalb weniger Monate ist Giants Software mit Ständen sowohl auf der E-Sport-Convention Dreamhack als auch auf der Agrarmesse Agritechnica vertreten. "Der Landwirtschafts-Simulator ist ein Spiel rund ums Farmen. Damit sind unsere beiden Zielgruppen klar: Gamer und Farmer", sagt der Community-Manager.
Einen großen Schritt auf die erstere Gruppe ist Giants Software Anfang 2019 zugegangen. Mit der Farming Simulator League wollen sie den Landwirtschafts-Simulator nicht nur als Singleplayer-Eskapismus, sondern auch als E-Sport etablieren. Bisher sind laut eigenen Angaben 4.500 Teams aus dem deutschsprachigen Raum, aber auch aus Frankreich, Polen oder Tschechien registriert.
Dass der Landwirtschafts-Simulator langsamer und weniger kompetitiv ist als ein Shooter, ist für Malcharek kein Problem. "Ein Traktor fährt nun mal nicht so schnell wie ein Formel-1-Wagen" sagt er. "Wir sehen uns als 'e-sport for everyone', denn jeder kann dem Spiel als Zuschauer problemlos folgen, was gerade sehr junge oder ältere Zuschauer schätzen."
Der ungewöhnliche E-Sport-Titel hat vielleicht sogar einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz von Shootern und Mobas. Während dort auch immer wieder die Gewaltdarstellung diskutiert wird, bleibt der Landwirtschafts-Simulator auch beim Spielen gegeneinander ohne Altersbeschränkung. "Das Töten anderer Charaktere, das in vielen Titeln allgegenwärtig ist, bleibt bei uns aus", betont Malcharek. Damit geht es beim Landwirtschafts-Simulator nicht nur gemächlicher, sondern auch friedlicher zu - von der Schweinezucht einmal abgesehen.
In der Mitte des Gamings angekommen
Der anfängliche Erfolg der Job-Simulatoren erstaunte manche Spieler. Wer sollte Arbeit nachspielen wollen, wenn es Abenteuer zu erleben gibt? Heute gehört der Stand des Landwirtschafts-Simulators ebenso selbstverständlich auf die Gamescom wie Call of Duty und Assassin's Creed. Ab und zu begegnet Malcharek dort zwar noch Witzeleien über langweiliges Gameplay. "Letztlich muss man aber auch sagen, dass das Ganze uns nur bekannter gemacht hat."
Ansonsten scheint sich mittlerweile kaum noch jemand an der Kuriosität von Treckern und Bussen zwischen Raumschiffen und Panzern zu stören. Konnte man vor ein paar Jahren unter den Tests großer Gaming-Magazine vor allem verständnislose Kommentare finden, sind die Simulatoren heute in der Mitte des Mediums angekommen. "Ich habe selbst bis vor kurzem Simulations-Spiele noch belächelt" schreibt einer. "Aber am Abend nach einem anstrengenden Arbeitstag gemütlich seine Felder zu bestellen", gibt ein anderer zu, "das hat schon was."
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Langeweile als Gameplay-Feature |
Doch, GENAU darum geht es. Wer spielt denn ein Spiel, dass nicht durchgängig Spaß macht...
Und genau hier liegt noch ein wichtiger Faktor: Zeit! Eine Simulation spielst du...
Tja, der Inhalt ist halt meistens wichtiger als die Verpackung. Und ein Teil der...
Es gibt eine Theorie, dass wir nur simuliert sind. Denn es besteht die...
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