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Simulator und Digitalprüfung: Führerschein soll deutlich günstiger werden

Schluss mit Präsenzpflicht beim Test und starren Fahrstunden: Das Bundesverkehrsministerium will die Fahrausbildung modernisieren.
/ Andreas Donath
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Bundesminister Patrick Schnieder (Bild: BMV)
Bundesminister Patrick Schnieder Bild: BMV

Das Bundesministerium für Verkehr (BMV) hat Reformpläne für Fahrschulen vorgestellt(öffnet im neuen Fenster) , die den Preis des Führerscheins senken und die Ausbildung auf einen modernen Stand bringen sollen. Der Preis für einen Autoführerschein der Klasse B liegt derzeit bei rund 3.400 Euro und soll durch die Maßnahmen deutlich sinken.

Bundesminister Patrick Schnieder(öffnet im neuen Fenster) teilte mit, Automobilität sei kein Luxusprivileg. Es sei gerade in ländlichen Regionen für junge Menschen wichtig, mit dem Auto zur Schule, zur Arbeit und zu Freizeitaktivitäten fahren zu können.

Änderungen bei Theorie und Praxis

Die Änderungen betreffen sowohl den Theorieunterricht als auch die Ausbildung auf der Straße. Wenn das Gesetz verabschiedet wird, könnte es ab dem ersten Halbjahr 2026 gelten. In der theoretischen Ausbildung soll der Präsenzunterricht abgeschafft und eine digitale Lernvariante der Fahrschulen angeboten werden. Das könnten nach Vorstellung des Ministeriums Apps übernehmen.

Die klassischen Unterrichtseinheiten darf es aber weiterhin geben, die Fahrschulen sollen sich entscheiden dürfen. Für die Fahrschulen könnte der Wegfall von Schulungsräumen allerdings ein Kostenvorteil sein. Während es für die theoretische Prüfung derzeit 1.169 Fragen gibt, soll deren Umfang um etwa ein Drittel gekürzt werden.

Simulatoren und weniger Pflichtstunden in der Praxis

Die größte Kostenersparnis liegt aber bei der praktischen Ausbildung. Dort sollen Simulatoren eine größere Rolle spielen. Die Bedienung der Handschaltung soll allein damit erworben werden können. Fahrschulen müssen deshalb keine Handschalterfahrzeuge mehr im Sortiment haben.

Teure Ausbildungsfahrten wie Nacht-, Autobahn- und Überlandfahrten sollen reduziert werden, einige davon auch im Simulator absolviert werden. Die Prüfung auf der Straße soll auf 25 Minuten gekürzt werden.

Für die Fahrschulen soll es eine Entbürokratisierung geben, so dass Aufzeichnungs- und Dokumentationspflichten wegfallen. Von anderen Ländern will das Bundesverkehrsministerium eine Regel übernehmen, bei der nahestehende Personen in die Fahrausbildung einbezogen werden können. Dies soll per Experimentierklausel ins Gesetz kommen, diese könnte nach einer Evaluationsphase aber auch wieder wegfallen.

Für Fahrschulkunden soll es mehr Transparenz bei den Preisen geben. Dazu soll ein Onlineangebot geschaffen werden. Außerdem sollen die Durchfallquoten der einzelnen Fahrschulen einsehbar sein.


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