Simorgh: Irans Supercomputer soll 1 Petaflops erreichen
Statt Daten ins Ausland zu schicken, berechnet der Iran diese wieder verstärkt selbst: Der Simorgh-Supercomputer macht es möglich.

Der Iran hat einen neuen Supercomputer entwickelt, den Simorgh - benannt nach dem Vogel aus der persischen Mythologie. Wie die staatliche Islamic Republic News Agency (IRNA) via Aljazeera vermeldet, soll das System von der Amirkabir University of Technology (AUT) in Teheran entwickelt worden sein.
Mit einer nominellen Leistung von 560 Teraflops oder 0,56 Petaflops ist der Simorgh-Supercomputer gemessen an internationalen Maßstäben langsam. Innerhalb der nächsten zwei Monate soll das System zwar für 1 Petaflops aufgerüstet werden, aber auch das wäre vergleichsweise niedrig. Um das zu erreichen, genügen weniger als 20.000 Xeon-CPU-Kerne.
Sofern damit die theoretische FP64-Geschwindigkeit gemeint ist, würde es der Simorgh nicht einmal in die aktuelle Top-500-Liste der schnellsten Systeme weltweit schaffen. Dort liegt die Untergrenze derzeit bei rund 1,7 Petaflops und reicht nach oben hin bis zu 537 Petaflops beim japanischen Fugaku-Supercomputer. Die USA und China haben jeweils Systeme mit weit über 100 Petaflops, etwa den Summit und den Taihu Light.
Maryam-Supercomputer schon in Planung
Woher die Bauteile für den Simorgh stammen, sagte der Iran nicht. Die Amirkabir University of Technology wurde bei der Entwicklung vom Ministry of Information and Communications Technology (ICT) unterstützt und hatte ein Budget von rund 9 Millionen US-Dollar zur Verfügung.
Offiziell wird der Supercomputer für die Berechnung von künstlicher Intelligenz, Wetterforschung, Verkehrsdaten und für Bildverarbeitung verwendet. Bisher musste selbst die Regierung des Iran einige Informationen im Ausland analysieren lassen, dank des Simorgh sollen künftig sogar private Unternehmen des Kapazitäten für ihre Projekte nutzen können.
Pläne für ein neues System gibt es bereits, es soll die 100-fache Geschwindigkeit erreichen. Der Maryam-Supercomputer ist nach Maryam Mirzakhani benannt, einer iranischen Mathematikerin. Mirzakhani war Professorin an der Stanford University und wurde als erste iranische Person überhaupt mit der Fields-Medaille ausgezeichnet, sie starb 2017 an Brustkrebs.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Wahrscheinlich nicht aber ich glaube nicht viele Frauen trauen sich alleine in den Iran...
aber wenn wir nicht aufpassen überholt uns der Iran noch als IT-Standort