Silk Road: Legale Ware verkauft

Der Betreiber eines britischen Online-Shops behauptet, auf Silk Road nur legale Waren verkauft zu haben. Nun möchte er sein durch die Abschaltung des Online-Marktplatzes verlorenes Bitcoin-Geld wieder. Silk Road diente vor allem dem Drogenhandel und wurde im letzten Jahr vom FBI abgeschaltet.

Artikel veröffentlicht am , Hanno Böck
Der Verkauf von Hilfsmitteln zum Drogenkonsum ist nicht illegal.
Der Verkauf von Hilfsmitteln zum Drogenkonsum ist nicht illegal. (Bild: Planet Pluto)

Ist es erlaubt, auf einem offensichtlich illegalen Webangebot legale Waren zu verkaufen? Mit dieser Frage müssen sich möglicherweise demnächst britische und US-amerikanische Gerichte beschäftigen. Denn Peter Ward behauptet, genau das getan zu haben.

Ward betreibt den Onlineshop Planet Pluto, den er selbst als "den besten Headshop des Darknets" bezeichnet. Er verkauft dort beispielsweise Wasserpfeifen, überlanges Zigarettenpapier und sogenannte Vaporizer. Die Waren dienen offensichtlich dem Konsum von Cannabis und anderen illegalen Drogen, jedoch ist ihr Verkauf nicht illegal. Laut einem Bericht von Forbes behauptet Ward, auf der Webseite Silk Road ebenfalls nur legale Waren angeboten zu haben.

Silk Road war ein Online-Marktplatz für illegale Güter aller Art. Die Seite war nur über das Anonymisierungsnetzwerk Tor erreichbar, die Bezahlung erfolgte mit der elektronsichen Währung Bitcoin. Im Oktober vergangenen Jahres gelang es dem FBI, den Betreiber der Webseite festzunehmen.

Bei der Abschaltung von Silk Road wurden 144.000 Bitcoins beschlagnahmt. Peter Ward behauptet nun, dass 100 davon ihm gehören und er sie auf legale Weise verdient hat. Nach heutigem Umrechnungskurs entspricht das etwa 60.000 Euro. "Ich habe auf Silk Road verkauft, weil es eine große Menge von Nutzern hatte, die meinem Zielpublikum entsprachen", sagte Ward gegenüber Forbes. Auf Twitter bittet er nun um Bitcoin-Spenden, um die Prozesskosten zu finanzieren.

Kurz nach der Festnahme des Silk-Road-Betreibers erhielt Ward ebenfalls Besuch von Strafverfolgungsbehörden. Dabei wurde auch Kokain und Cannabis in geringen Mengen beschlagnahmt. Ward behauptet, er habe die Drogen lediglich zum Eigenkonsum besessen.

Dass Onlineservices, die überwiegend für illegale Geschäfte genutzt werden, auch legale Nutzer anziehen, führte schon öfter zu Streitigkeiten. Bekannt geworden ist der Fall zahlreicher Kunden des Filehosters Megaupload. Auf Megaupload wurden in großem Umfang Urheberrechtsverletzungen begangen, einige Kunden nutzten den Service jedoch lediglich dazu, Backups zu speichern oder völlig legal Daten mit anderen Leuten zu tauschen.

Nach der Abschaltung von Megaupload versuchte ein ehemaliger Nutzer mit Hilfe der Bürgerrechtsorganisation EFF, Zugriff auf seine Daten zu erhalten. Letztendlich löschte der ehemalige Provider von Megaupload jedoch sämtliche Daten, ohne dass die legalen Nutzer der Plattform die Gelegenheit bekamen, ihre Daten zurückzubekommen.

Die Bittorrent-Plattform The Pirate Bay startete 2012 eine Plattform namens The Promo Bay, auf der Künstler ihre eigene Musik bewerben konnten. Ein völlig legales Angebot, doch im Vereinigten Königreich landete die Seite kurz nach ihrem Start auf dem Filter für urheberrechtsverletzende Inhalte. Alleine die Tatsache, dass die Webseite aus dem Umfeld von The Pirate Bay stammte, reichte den Verantwortlichen offenbar, sie ebenfalls als Quelle potenzieller Urheberrechtsverletzungen zu sehen. Wenige Tage später war The Promo Bay nach zahlreichen Protesten auch für britische Surfer wieder erreichbar.

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