Sideloading: F-Droid wirft Google Falschaussage vor

Marc Prud'hommeaux, Mitglied des Board of Directors von F-Droid, wirft Google vor, bei seinen Ausführungen zur kommenden Entwicklerregistrierung für Android-Programmierer die Unwahrheit zu sagen. "Die Botschaft von Google, dass Sideloading nicht verschwinden wird, ist eindeutig, prägnant und falsch" , schreibt Prud'hommeaux etwas sarkastisch in einem Blogbeitrag(öffnet im neuen Fenster) .
Hintergrund sind neue Regeln für Android-Entwickler , die ihre Apps auf Google-zertifizierten Geräten veröffentlichen wollen – laut F-Droid betrifft dies 95 Prozent der Android-Geräte außerhalb Chinas. Programmierer müssen sich künftig registrieren und im Zuge dessen auch ihre Identität nachweisen. Zudem muss eine Gebühr entrichtet werden, wenngleich Google von einer Befreiung für bestimmte Personen spricht.
Google hatte in einem jüngsten Blogpost auf die Frage, ob Sideloading für Android künftig nicht mehr möglich sei, folgendermaßen geantwortet: "Auf keinen Fall. Sideloading ist für Android von grundlegender Bedeutung und wird nicht verschwinden."
Googles Aussagen sind laut F-Droid falsch
"Diese Aussage ist falsch. Die Entwicklerüberprüfung beendet effektiv die Möglichkeit für Einzelpersonen, selbst zu entscheiden, welche Software sie auf ihren Geräten ausführen möchten" , kontert Prud'hommeaux. Sideloading sei zudem ohnehin nur ein erfundener Begriff, eigentlich sei damit schlicht die Installation von Software gemeint.
"Das Aufspielen von Software auf einen Computer wird einfach als 'installieren' bezeichnet, unabhängig davon, ob sich dieser Computer in einer Tasche oder auf einem Schreibtisch befindet" , erklärt der Entwickler. Der Begriff Sideloading sei nur erfunden worden, um dem Installationsvorgang eine negative Konnotation zu geben.
Prud'hommeaux zitiert anschließend die englischsprachige Wikipedia, die Sideloading als "die Übertragung von Apps aus Webquellen, die nicht vom Anbieter genehmigt sind" beschreibt. Da dies nach der Einführung der Entwicklerregistrierung nicht mehr möglich sei, bezichtigt Prud'hommeaux Google der Falschaussage.



