Segel in PC-Version setzen

Ich starte aus Bequemlichkeitsgründen mit der PC-Fassung, deren Installation keine Minute dauert. Unter den vier vorgegebenen Nationen - England, Frankreich, Holland und Spanien - entscheide ich mich spontan für Holland, bleibe sicherheitshalber beim einfachsten Schwierigkeitsgrad und wähle die Fechtkunst als meine persönliche Spezialfähigkeit.

Spätestens jetzt sollte ich klären: Was ist Pirates überhaupt für ein Spiel? Im Grunde lässt es sich am besten als eine Mischung aus Strategie, Adventure und Action beschrieben, die zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert angesiedelt ist und - der Name verrät es - die goldene Zeit der Piraterie zelebriert.

Dabei habe ich viel Entscheidungsfreiheit und erkunde eine offene Spielwelt, die mich quer durch die Karibik führt. Ich darf mit meinem Pixelschiff Städte ansteuern und mit Waren handeln, um mich zu bereichern.

Wenn ich möchte, besuche ich den Gouverneur - in der Hoffnung, einen Tipp über den Verbleib meiner verlorenen Familienmitglieder zu erhalten oder einen Adelstitel verliehen zu bekommen.

Ich kann auf hoher See andere Schiffe angreifen, sie in einer actionreichen Kanonenschlacht in die Knie zwingen und anschließend den feindlichen Kapitän zu einem Fechtduell herausfordern. All diese Elemente stammen aus verschiedenen Genres und vereinen sich zu einem überraschend stimmigen Gesamtpaket.

Stress mit den Engländern

Entsprechend sehen meine ersten Spielminuten aus: Ich starte in der Stadt St. Eustatius, wo mir der Gouverneur vom Krieg der Holländer gegen die Engländer berichtet. In der Taverne heuere ich noch ein paar abenteuerlustige Piraten an, bevor ich vom Hafen ablege und mich mit meinem Schiff auf das weite Meer begebe.

Die Grafik dort mag auf den Standbildern sehr karg aussehen, erfüllt jedoch ihren Zweck. Wichtig ist die Steuerung, die einfach funktioniert: Ich drehe mein Schiff um die eigene Achse, um einen anderen Kurs einzuschlagen und bewege mich je nach Windstärke mal schneller oder mal langsamer.

Zudem ist es möglich, die Segel einzuziehen oder auszufahren, um die Fahrtgeschwindigkeit nachhaltig zu beeinflussen. Mehr braucht es nicht.

  • Schlicht, aber effektiv: Der dunkelblaue Titelbildschirm von Pirates (C64-Version) (Bild: Microprose/Screenshot: Medienagentur Plassma)
  • So sah ein Kopierschutz im Jahr 1987 aus: Man musste einfach nur in die Anleitung schauen und die richtigen Daten über das abgefragte Schiff sowie dessen Ankunftszeit herauslesen (PC-Version). (Bild: Microprose/Screenshot: Medienagentur Plassma)
  • Ein einsames Schiff in der Karibik: Im Norden befindet sich der Hafen einer Stadt, während die Wolkendecke im Osten die Windrichtung verrät (C64). (Bild: Microprose/Screenshot: Medienagentur Plassma)
  • Ab und an lohnt sein Besuch in der hiesigen Taverne, um neue Besatzungsmitglieder für die eigene Crew anzuheuern (PC). (Bild: Microprose/Screenshot: Medienagentur Plassma)
  • Kommt es zu einer direkten Konfrontation mit einem feindlichen Schiff, dann endet diese meist in einem Gefecht mit dem gegnerischen Kapitän (C64). (Bild: Microprose/Screenshot: Medienagentur Plassma)
  • "Wir verhandeln nicht mit Piraten!": Wer sich zu sehr als Freibeuter verausgabt, der verdirbt es sich sogar mit einigen Händlern (Amiga-Version). (Bild: Microprose/Screenshot: Medienagentur Plassma)
  • Fliegender Holländer voraus: Vor einer möglichen Konfrontation sollte man stets die Nation des zu beobachtenden Schiffs abklären (C64). (Bild: Microprose/Screenshot: Medienagentur Plassma)
  • Wer es sich mit einer der vier Nationen verscherzt, der muss am Ende sogar um den Einzug in den Hafen kämpfen (Amiga). (Bild: Microprose/Screenshot: Medienagentur Plassma)
  • Scheitert man bei der feindlichen Übernahme einer Stadt, dann landet man für einige Monate im Gefängnis (C64). (Bild: Microprose/Screenshot: Medienagentur Plassma)
  • In der Amiga-Version von Pirates! bekommt man stets die Flagge des gegnerischen Schiffs in Großaufnahme gezeigt. (Bild: Microprose/Screenshot: Medienagentur Plassma)
  • Blonde Schönheit mit schwarzer Katze: Die gezeichneten Porträtbilder waren seinerzeit ein Hingucker (PC). (Bild: Microprose/Screenshot: Medienagentur Plassma)
  • Der Kauf von Schatzkarten lohnt sich, denn so erfährt man als Spieler die Position vergrabener Schatztruhen (Amiga). (Bild: Microprose/Screenshot: Medienagentur Plassma)
  • Sollte in einem Kampf oder beim Durchfahren eines Korallenriffs das letzte Schiff aus der eigenen Flotte untergehen, dann landet man automatisch auf einer einsamen Insel. Dort muss man mehrere Monate lang versauern, bis man seine Piratenkarriere wieder aufnehmen darf (Amiga). (Bild: Microprose/Screenshot: Medienagentur Plassma)
  • Wie es sich für ein Spiel aus den 1980ern gehört, wurde Pirates in einer hübschen Pappschachtel und mitsamt einer dicken Anleitung sowie einer Karte verkauft. (Bild: Medienagentur Plassma)
  • Viermal Pirates auf einen Streich: Oben links und unten in der Mitte sind die Originalversionen für den Amiga zu sehen. Oben rechts liegt das 1993 veröffentlichte Remake Pirates Gold, leider in einer Budget-Version inklusive hässlichem Cover-Bild. In der Mitte thront die Limited Edition der 3D-Neuauflage, die 2004 von Firaxis entwickelt wurde. (Bild: Medienagentur Plassma)
Ab und an lohnt sein Besuch in der hiesigen Taverne, um neue Besatzungsmitglieder für die eigene Crew anzuheuern (PC). (Bild: Microprose/Screenshot: Medienagentur Plassma)

Sogleich gelange ich zu einer Insel mit der nächsten Stadt namens Barbados. Dort decke ich mich mit Zucker ein, um ihn woanders gewinnbringend abzustoßen. Als Nächstes orte ich ein fremdes Schiff: Arr - ein Engländer!

Noch die Worte des Gouverneurs im Kopf, greife ich an und gewinne tatsächlich die Kanonenschlacht. Vermutlich weniger durch Geschick, sondern mehr dank des niedrig eingestellten Schwierigkeitsgrades.

Am Ende steuere ich geradewegs auf den Feind zu und bezwinge den Kapitän im spielerisch simplen Schwertkampf, womit sowohl sein Schiff als auch seine Waren mir gehören. Ich segle weiter nach Westen und lege am Hafen von Margarita an. Dort trifft mich der Schlag: Der just zuvor gekaufte Zucker ist hier nur noch ein Drittel so viel wert wie in Barbados!

Als ich mich weiter aufmache und die Stadt Caracas ansegle, werde ich mit einem weiteren Problem konfrontiert: Der vor Ort ansässige Händler möchte gar nicht erst mit mir reden, weil ich seiner Meinung nach ein Pirat sei ...

Mit zunehmender Spieldauer wird mir mehr und mehr bewusst: Die einzelnen Spielmechaniken von Pirates sind recht simpel, aber an allen Ecken warten Möglichkeiten und lauern unangenehme Konsequenzen auf mich.

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 Sid Meier's Pirates angespielt: Kaperfahrt in der KaribikPirates auf C-64 und Fazit 
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iQuaser 05. Aug 2022

... vor dem Teilen einen Großteil der Mannschaft in irgendeiner Schlacht, sie es auf See...

Jossele 16. Mai 2022

Meine 1. Begegnung mit Pirates! war im Computerclub vom HTL-Schülerheim. Der Besitzer war...

Tom01 10. Mai 2022

Platforms: Microsoft Windows, Sega Genesis, DOS, Classic Mac OS, AmigaOS

deutscher_michel 09. Mai 2022

So ist es auch - Sea of Thieves wurde (mir und meinem Freundeskreis) sehr schnell sehr...



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