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Sicherheitsvorfall bei MDM-Anbieter: 13.000 Mobilgeräte aus der Ferne gelöscht

Hacker haben sich Zugang zu einer Plattform zur Verwaltung von Mobilgeräten verschafft. Betroffen sind Nutzer aus Europa, Nordamerika und Singapur.
/ Marc Stöckel
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Angreifer haben mit Mobile Guardian verwaltete Chromebooks gelöscht. (Bild: John Moore/Getty Images)
Angreifer haben mit Mobile Guardian verwaltete Chromebooks gelöscht. Bild: John Moore/Getty Images

Mobile Guardian, ein britischer MDM-Anbieter (Mobile Device Management) mit Fokus auf den Bildungssektor, ist Ziel eines Cyberangriffs geworden. Wie das Unternehmen in einer Mitteilung auf seiner Webseite(öffnet im neuen Fenster) erklärt, haben sich Unbefugte am 4. August Zugang zu iOS- und ChromeOS-Geräten von Bildungseinrichtungen verschafft, die über die Plattform von Mobile Guardian verwaltet wurden.

"Wir haben die Server angehalten, um eine weitere Gefährdung durch die Angreifer zu verhindern" , heißt es weiter in der Mitteilung. Entdeckt worden seien die verdächtigen Aktivitäten am 4. August zur Mittagszeit. Das Sicherheitsteam des MDM-Anbieters habe daraufhin unmittelbar Maßnahmen ergriffen, um den Vorfall einzudämmen.

Bisherige Ermittlungsergebnisse deuteten darauf hin, dass Nutzer weltweit von dem Vorfall betroffen seien, einschließlich solcher aus Europa, Nordamerika und Singapur, so das Unternehmen weiter. Ein "kleiner Prozentsatz" der mit Mobile Guardian verwalteten Geräte sei dabei von der Plattform abgemeldet und aus der Ferne gelöscht worden. Hinweise darauf, dass die Angreifer auf Nutzerdaten zugegriffen hätten, gebe es nicht.

Allein in Singapur 13.000 Schüler betroffen

Während Mobile Guardians Angaben hinsichtlich der Anzahl der gelöschten Geräte sehr ungenau sind, spricht das singapurische Bildungsministerium(öffnet im neuen Fenster) von Mobilgeräten von etwa 13.000 Schülern aus 26 Schulen, die vorläufigen Untersuchungen zufolge allein in Singapur von dem Vorfall betroffen sind.

Das Ministerium hat daraufhin drastische Maßnahmen ergriffen und angeordnet, die Anwendung von Mobile Guardian von allen Endgeräten zu entfernen. "Es werden Anstrengungen unternommen, um diese Geräte sicher wieder in den normalen Gebrauch zu überführen" , heißt es in der Mitteilung des Bildungsministeriums. Zudem erwäge man weitere Maßnahmen zur Regulierung der Gerätenutzung, "um das Lernen während dieser Zeit zu unterstützen" .

Laut Mobile Guardian wird der Sicherheitsvorfall derzeit noch untersucht. Benutzer können sich aktuell nicht an der MDM-Plattform anmelden und haben daher nur einen eingeschränkten Zugriff auf ihre darüber verwalteten Mobilgeräte. Betroffene werden gebeten, den jeweils zuständigen IT-Administrator zu kontaktieren, um ihre Geräte wieder in Betrieb zu nehmen.


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