Sicherheitslücken: Zoom zahlt 85 Millionen US-Dollar an Kunden
Zoom soll Kunden mit falschen Sicherheitsversprechen in die Irre geführt und Daten mit Facebook ausgetauscht haben.

Der Videokonferenzanbieter Zoom hat sich bereiterklärt, insgesamt 85 Millionen US-Dollar an seine Abo-Kunden zu zahlen. Das berichtet Bloomberg unter Berufung auf die Gerichtsunterlagen. Hintergrund ist eine Sammelklage, die Zoom unter anderem Datenschutzverstöße und irreführende Werbung vorwirft.
Bloomberg zufolge sieht die Einigung vor, dass Zoom denjenigen Abonnenten, deren Fälle durch die Sammelklage abgedeckt werden, jeweils 25 US-Dollar zahlt. Nutzer, deren Fälle nicht in den Geltungsbereich der Klage fallen, bekommen 15 US-Dollar. Insgesamt soll sich die Summe auf 85 Millionen US-Dollar summieren.
Die Vereinbarung soll zudem die Auflage enthalten, dass Zoom seine Datenschutzpraktiken verbessert. Die Einigung erfordert noch die Zustimmung einer Richterin an einem Gericht in San Jose in Kalifornien.
Zoom mit zahlreichen Sicherheitslücken zu Beginn der Coronapandemie
Zoom hatte mit dem Beginn der Coronapandemie aufgrund der hohen Nachfrage nach stabilen Videokonferenzen eine starke Entwicklung erfahren. Das Programm wurde in vielen Unternehmen, aber auch Behörden für Videokonferenzen verwendet. Bereits Ende März 2020 zeigten sich aber erste Probleme mit der Software.
So konnten nicht eingeladene Nutzer beispielsweise die nicht durch Passwörter geschützten Konferenzen übernehmen und durch Bildschirmteilung etwa pornografisches Material einspielen. Zoom reagierte und führte einen Passwortschutz für seine Konferenzen ein.
Ebenfalls im März 2020 kam heraus, dass in der Zoom-App für iOS ein Facebook-Tracker enthalten war. Von der Datenübermittlung an Facebook will Zoom nichts gewusst haben und entfernte den Tracker nach Protesten. Anfang April 2020 wurden weitere Sicherheitslücken in dem Programm entdeckt, was die generellen Sicherheitsbedenken verstärkte.
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