Sicherheitskontrolle am Flughafen: Reisende müssen Funktionsfähigkeit der Kamera vorführen

Ist die Kamera echt oder eine Attrappe? Sicherheitspersonal am Flughafen darf kontrollieren, ob eine Digitalkamera funktioniert. Auch wenn das für den Reisenden einen Verlust bedeutet.

Artikel veröffentlicht am , /dpa
Sicherheitskontrolle am Frankfurter Flughafen (Symbolbild): Interesse der Allgemeinheit wiegt viel, viel schwerer.
Sicherheitskontrolle am Frankfurter Flughafen (Symbolbild): Interesse der Allgemeinheit wiegt viel, viel schwerer. (Bild: Ralph Orlowski/Reuters)

Wer seine Digitalkamera auf eine Flugreise mitnimmt, sollte darauf achten, dass Platz auf der Speicherkarte und der Akku geladen ist: Das Sicherheitspersonal kann von dem Besitzer einer Kamera verlangen, dass er vor den Augen der Kontrolleure ein Testbild aufnimmt - auch wenn er dafür Platz auf dem Speichermedium schaffen muss. Das hat ein Gericht in München entschieden.

"Kameras sind nicht immer Kameras", begründete die Richterin am Münchner Verwaltungsgericht ihre Entscheidung (Aktenzeichen M 24 K 14.1502). Die Prüfung durch das Röntgengerät könne keine endgültige Sicherheit bringen. Deshalb habe das Sicherheitspersonal eine weitgehende Durchsuchungsberechtigung und dürfe sich die Funktionsfähigkeit vorführen lassen.

Der Passagier wollte kein Bild löschen

Ein Flugpassagier war im Januar an der Sicherheitskontrolle am Münchner Flughafen festgehalten worden und verpasste deshalb seinen Flug in die Ukraine. Das Sicherheitspersonal hatte von ihm verlangt, dass er ein Foto macht. Da die Speicherkarte voll war, hätte er dafür ein Bild löschen müssen. Er verweigerte das und wurde deshalb nicht durchgelassen.

Vor dem Verwaltungsgericht wollte er gegen den Freistaat Bayern klagen und so feststellen lassen, dass die Kontrolle rechtswidrig war. Das lehnte die Richterin ab. "Das Interesse der Allgemeinheit an der Vermeidung von Gefahren wiegt viel, viel schwerer", sagte sie. Die Forderung, das Bild zu löschen, sei damit rechtmäßig gewesen. Nach der Entscheidung der Richterin zog der Passagier seine Klage zurück.

Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in New York und Washington seien die Kontrollmaßstäbe strenger geworden, sagte die Richterin. Nach dem Luftsicherheitsgesetz dürften Flugpassagiere aus den nicht allgemein zugänglichen Bereichen verwiesen werden, wenn sie die Kontrolle mitgeführter Gegenstände ablehnten.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Tantalus 16. Dez 2014

Kann ein Bus aus 10Km höhe abstürzen, wenn ein Fenster oder eine Tür kaputt geht? Nein...

Der Held vom... 16. Dez 2014

Die Frage ist doch, ob es um den Einzelfall, oder um die Sache geht. Viele Klagen werden...

Der Held vom... 16. Dez 2014

Für fanatisierte Einzeltäter wäre das vermutlich eine große, aber immer noch nicht...

MickeyKay 16. Dez 2014

Das würde dann aber wiederum beim Durchleuchten auffallen. Es geht hier ja auch um...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Direkte-E-Fuel-Produktion
Porsches Masterplan hinter dem Verbrennerkompromiss

Der Sportwagenhersteller will künftig E-Fuels direkt im Fahrzeug produzieren. Dazu übernimmt Porsche das strauchelnde Start-up Sono Motors.
Ein Bericht von Friedhelm Greis

Direkte-E-Fuel-Produktion: Porsches Masterplan hinter dem Verbrennerkompromiss
Artikel
  1. BrouwUnie: Tesla verkauft Giga Bier zu einem stolzen Preis
    BrouwUnie
    Tesla verkauft Giga Bier zu einem stolzen Preis

    Tesla hat, wie von Elon Musk versprochen, nun eine eigene Biermarke im Angebot und verkauft drei Flaschen für knapp 90 Euro.

  2. Google: Ursache für Acropalypse-Lücke in Android seit Jahren bekannt
    Google
    Ursache für Acropalypse-Lücke in Android seit Jahren bekannt

    Eine wohl undokumentierte API-Änderung führte zu der Acropalypse-Sicherheitslücke. Das Problem dabei ist Google schon früh gemeldet worden.

  3. Sprachmodelle: Warum ChatGPT so erfolgreich ist
    Sprachmodelle
    Warum ChatGPT so erfolgreich ist

    KI-Insider Wie erklärt sich der Erfolg von ChatGPT, obwohl es nur eines von vielen Sprachmodellen und leistungsstarken KI-Systemen ist? Drei Faktoren sind ausschlaggebend.
    Von Thilo Hagendorff

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • ASUS VG27AQ1A QHD/170 Hz 269€ • Crucial P3 Plus 1 TB 60,98€ • ViewSonic VX3218-PC-MHDJ FHD/165 Hz 227,89€ • MindStar: be quiet! Pure Base 600 79€ • Alternate: Corsair Vengeance RGB 64-GB-Kit DDR5-6000 276,89€ und Weekend Sale • Elex II 12,99€ • 3 Spiele kaufen, 2 zahlen [Werbung]
    •  /