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Sicherheitsforscher: VW-Sicherheitslücke darf nicht veröffentlicht werden

Flavio Garcia, der nach eigenen Angaben das Sicherheitssystem Megamos Crypto von VW zum Absichern von Luxuskarossen geknackt hat, darf sein Wissen nicht publizieren. Ein britisches Gericht untersagte die Veröffentlichung.
/ Andreas Donath
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Bentley Continental Flying Spur (Bild: Axion23/CC BY 2.0)
Bentley Continental Flying Spur Bild: Axion23/CC BY 2.0

Ein britischer Informatiker darf sein wissenschaftliches Papier, in dem die Umgehung des Sicherheitssystems Megamos Crypto von Volkswagen geschildert wird, nicht veröffentlichen oder auf einem Kongress vorstellen. Das hat ein britisches Gericht auf Antrag von VW entschieden.

Flavio Garcia(öffnet im neuen Fenster) von der Uni Birmingham darf nicht darüber schreiben, wie das Verschlüsselungssystem Megamos Crypto von Volkswagen umgangen werden kann. Es verhindert den unautorisierten Start von Modellen des Volkswagenkonzerns, darunter Porsche, Audi, Bentley und Lamborghini. Das System überprüft, ob der Schlüssel, mit dem das Auto gestartet werden soll, ein Original ist. Das Gericht verbot auch zwei niederländischen Kollegen des Forschers, in Großbritannien die Informationen zu publizieren.

Volkswagen begründete laut dem britischen Guardian(öffnet im neuen Fenster) den Antrag damit, dass es die Veröffentlichung jedem und "besonders einer technisch raffiniert vorgehenden Bande ermöglicht, mit den passenden Werkzeugen die Sicherheitsbarriere zu überwinden und ein Auto zu stehlen."

Die Wissenschaftler wollten einen wissenschaftlichen Aufsatz zum Usenix Security Symposium in Washington veröffentlichen(öffnet im neuen Fenster) , das im August 2013 stattfindet. Volkswagen bat die Wissenschaftler laut Informationen des Guardian, eine überarbeitete Version ihres Aufsatzes zu veröffentlichen - ohne den Code. Doch die Wissenschaftler lehnten ab und wollten das Papier "Dismantling Megamos Crypto: Wirelessly Lockpicking a Vehicle Immobiliser" in voller Länge publizieren.

Garcia und seine Kollegen Baris Ege und Roel Verdult betonten, dass sie verantwortlich handelnde Akademiker seien, die die Sicherheit erhöhen und Kriminellen keine Möglichkeit eröffnen wollen, in teure Fahrzeuge einzubrechen. Die Öffentlichkeit habe aber ein Recht darauf, die Schwächen des Systems zu sehen. Ansonsten wüssten nur die Industrie und die Kriminellen, dass die Sicherheitsfunktionen lückenhaft seien, so die Argumentation der Forscher.

Der Richter betonte laut Guardian, dass die Wissenschaft das Recht habe, zu veröffentlichen, aber in diesem Fall würde das bedeuten, dass Autodiebstähle begünstigt würden.

Es ist nicht das erste Mal, dass es Sicherheitsprobleme mit Autoschlüsseln gab. 2008 hatten beispielsweise Forscher der Ruhr-Universität Bochum die in zahllosen Autos eingesetzten Funkschlüssel nach eigenen Angaben geknackt . Ihnen reichte das zweimal abgefangene Signal der Keeloq-Schlüssel aus, um die Verschlüsselung zu knacken.


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