Sicherheit: EU-Kommission verwendet weiterhin Zoom
Zoom hatte in der Vergangenheit Probleme mit dem Datenschutz, als sichere Plattform gilt die Software für Videokonferenzen nicht. Dennoch wird das Programm von der EU-Kommission weiter verwendet.

Das Videokonferenzprogramm Zoom wird trotz in der Vergangenheit entdeckter Sicherheitslücken weiterhin von der EU-Kommission für Videobesprechungen verwendet. Das geht aus einem Schreiben des EU-Kommissars Johannes Hahn hervor.
In der Antwort auf eine Anfrage erklärt Hahn, dass die EU-Kommission eine "beschränkte Anzahl an Zoom-Lizenzen" besitze, die für nicht-sicherheitsrelevante Online-Workshops und Webinare verwendet würden. Seit den ersten Enthüllungen rund um die Sicherheitsprobleme beobachte die Kommission die Entwicklung bei Zoom.
Der seitens der EU-Kommission mit Zoom abgeschlossene Vertrag beinhaltet eine Vereinbarung, dass die Workshops und Webinare ausschließlich auf Servern innerhalb der EU gehostet werden. Außerdem habe die EU den jüngsten Sicherheitsreport von Zoom angefordert - dass die Kommission diesen erhalten hat, schreibt Hahn nicht explizit.
Sicherheitsbedenken bei Zoom
Nachdem die Coronapandemie zu weltweiten Sicherheitsmaßnahmen und dadurch vermehrtem Homeoffice geführt hatte, stiegen die Nutzerzahlen von Zoom deutlich. Schnell kamen allerdings ernsthafte Sicherheitsbedenken bezüglich der Software auf: So setzte Zoom Facebook-Tracker ein, zudem war es zu Anfang leicht möglich, einfach an fremden Besprechungen teilzunehmen (Zoombombing). Auch ein mögliches Serverrouting über China bereitete Datenschützern Sorge.
Der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber warnte Ende Mai 2020 vor einer Nutzung von Zoom. Auch bei der Berliner Datenschutzbeauftragten Maja Smoltchyk fiel Zoom zusammen mit nahezu allen anderen Konkurrenten durch. Dabei war vor allem die DSGVO-konforme Nutzung das Problem.
In der EU-Kommission sollen Mitarbeiter für interne Besprechungen Skype for Business verwenden. Für externe Gespräche soll Ciscos Webex genutzt werden.
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