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Sicherheit: Britische U-Boot-Software ist in Belarus entwickelt worden

Teile einer Software, die auch auf britischen Atom-U-Booten zum Einsatz kommt, ist in Belarus entwickelt worden. Das wirft Fragen zur Sicherheit auf.
/ Andreas Donath
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Royal Navy Submarine HMS Astute (Bild: Paul Halliwell/MOD)
Royal Navy Submarine HMS Astute Bild: Paul Halliwell/MOD / Open Government Licence

Britische U-Boot-Software kommt aus Belarus: Einem Bericht des britischen Telegraph(öffnet im neuen Fenster) zufolge hätte die fragliche Software eigentlich von in Großbritannien ansässigem und sicherheitsüberprüftem Personal entwickelt werden sollen. Stattdessen wurden offenbar Teile der Arbeit an Entwickler in Minsk, der Hauptstadt von Belarus, ausgelagert. Das Land ist ein enger Verbündeter Russlands.

Wie der Telegraph berichtet, wurde die Angelegenheit bekannt, als eine interne Untersuchung des britischen Verteidigungsministeriums durchgeführt wurde. Das Tochterunternehmen Rolls-Royce Submarines hatte die Beratungsfirma WM Reply mit der Modernisierung des Intranets beauftragt hatte, welches von Ingenieuren der britischen Atom-U-Boote genutzt wird.

Einer der an dem Projekt beteiligten Software-Experten soll angeblich aus der russischen Stadt Tomsk stammen. Das verstärkt dem Bericht nach die Befürchtungen nach möglichen Sicherheitsrisiken.

Sicherheitsbedenken und mögliche Konsequenzen

Die Wissenschaftlerin Marion Messmer von der Denkfabrik Chatham House bezeichnete den Vorfall als ein eindeutiges "Risiko für die nationale Sicherheit" . Sie wies darauf hin, dass der Zugang zu persönlichen Daten von Mitarbeitern der britischen U-Boot-Flotte die Gefahr von Erpressung oder gezielten Angriffen erhöhen könnte.

Besonders alarmierend ist die Behauptung, dass WM Reply intern darüber diskutiert haben soll, die Herkunft der Software-Entwickler zu verschleiern. In dem Bericht heißt es, dass Mitarbeiter von WM Reply bereits im Sommer 2020 aufgrund von Sicherheitsbedenken Alarm geschlagen hätten, jedoch ignoriert worden seien. Erst als die Angelegenheit im Frühjahr 2021 direkt an Rolls-Royce gemeldet wurde, sei eine Untersuchung eingeleitet worden.


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