Subgraph und Qubes vereint?
Auf den ersten Blick könnten Qubes und Subgraph als Konkurrenten betrachtet werden - die beide mit Sandboxing die Sicherheit erhöhen sollen. Doch tatsächlich unterscheiden sich die Verfahren enorm. Qubes setzt auf eine vollständige Virtualisierung der einzelnen Einheiten des Betriebssystems, während Subgraph die einzelnen Programme gegeneinander abgrenzt. Qubes benötigt aus diesem Grund auch deutlich leistungsfähigere und speziellere Hardware als Subgraph.
Im Qubes-Universum ist die Sicherheit des einzelnen Qubes nicht das primäre Sicherheitskonzept, wie die Entwicklerin Joana Rutkowska sagt. Weil in dem einzelnen Qube nur sehr begrenzte Anwendungen stattfinden, sei die Gefahr eines erfolgreichen Exploits begrenzt. Wird aber zum Beispiel der Qube für den E-Mail-Verkehr kompromittiert, können Angreifer trotzdem zahlreiche vertrauliche Informationen auf einmal abgreifen.
Rutkowska und das Subgraph-Team würden daher in Zukunft gerne zusammenarbeiten. Ein Subgraph-Qube werde auch von zahlreichen Nutzern gefordert, sagt das Team. "Fast jeden Tag haben wir in unserem Chat eine Anfrage, ob wir Subgraph mit Qubes kompatibel machen können", sagt Entwickler Xmurph im Gespräch mit Golem.de.
Derzeit ginge das aber noch nicht. Denn die grsecurity-Kernel-Patches sind derzeit nicht mit dem von Qubes verwendeten Xen-Hypervisor kompatibel. Doch grsecurity ist elementarer Bestandteil des Subgraph-Sicherheitskonzeptes, auf den das Team nicht verzichten will. "Sollte sich das ändern oder sollten wir eine Möglichkeit zur Umsetzung entdecken, werden wir Qubes aber möglichst schnell unterstützen", sagt Xmurph.
Derzeit unterstützt Qubes zur anonymen Nutzung des Internets Whonix, alternativ könnten Debian oder Fedora in den virtuellen Maschinen installiert werden.
Installation läuft problemlos
Die Installation von Subgraph läuft in unserem Test ohne große Probleme. Zum Ausprobieren haben wir das System in einer virtuellen Maschine installiert. Laut Projektwebseite arbeitet Subgraph deutlich besser mit Virtualbox als mit dem Konkurrenten VMware zusammen. Wir sind dieser Empfehlung gefolgt. Dem Betriebssystem sollten mindestens 2, besser 4 GByte Arbeitsspeicher zugewiesen werden, damit es problemlos läuft. Außerdem wird ein 64-Bit-Prozessor benötigt. UEFI wird von Subgraph derzeit noch nicht unterstützt - bei entsprechenden Systemen müsste also der Legacy-Boot-Modus aktiviert werden, wenn das System vom USB-Stick ausprobiert werden soll. Die Iso-Datei ist rund 1,5 GByte groß. Die komplette VM-Partition belegt auf der Festplatte 8 GByte an Speicher, auf "/" entfallen dabei rund 4,9 GByte. Platzsparend ist Subgraph damit nicht unbedingt.
Derzeit verfügt Subgraph noch nicht über eine Zeitsynchronisation. Weicht die Systemzeit um mehr als drei Stunden von der Greenwich-Zeit ab, funktioniert der bootstrap-Mechanismus von Tor noch nicht korrekt. Für die meisten europäischen Nutzer dürfte das kein Problem sein; wer Subgraph außerhalb dieser Zeitzonen ausprobieren möchte, muss nach dem ersten Start als Root mit dem Befehl "date --set="$ZEIT"" einmalig nachhelfen. Wer beim Ausprobieren auf Probleme stößt, sollte diese Hinweise lesen.
Nutzer müssen die Netzwerkfunktionen des Betriebssystems selbst aktivieren. Selbst die verkabelte Netzwerkverbindung ist standardmäßig deaktiviert. Auf den ersten Blick verwirrend, aber durchaus durchdacht ist, dass während der Installation kein Benutzername abgefragt wird. "Viele Nutzer wählen hier kein Pseudonym, der Nutzername könnte also Informationen preisgeben", sagt Ahmad. Deswegen lautet der Standardbenutzername einfach "User". Wer will, kann das aber nachträglich ohne Probleme ändern.
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Konnte das jemand schon testen?
;-)