Setonix: Känguru-Supercomputer nutzt 128-GByte-AMD-Beschleuniger
Der nach dem Quokka benannte Supercomputer setzt auf Instinct-Karten, die mit sehr viel HBM-Stapelspeicher und Chiplet-Technik antreten.

Der australische Supercomputer Setonix wird eines der ersten Systeme mit AMDs intern Aldebaran genannter Beschleunigerkarte, die eventuell als Instinct MI200 vermarktet wird. Laut Ugo Varetto, dem CTO des Pawsey Supercomputing Centre in Perth, sind die Aldebaran-Modelle mit gleich 128 GByte pro GPU bestückt.
Setonix ist der Gattungsnahme des Quokka oder Kurzschwanzkängurus, die Bezeichnung des Supercomputers ist also eine Hommage an dieses Beuteltier. Das System soll über 750 der Aldebaran-Beschleuniger einsetzen, hinzu kommen über 20.000 Epyc 7003 und über 548 TByte an DDR4-Arbeitsspeicher.
Gemäß dem Pawsey Supercomputing Centre soll der Setonix eine theoretische Rechenleistung von 50 Petaflops (FP64) aufweisen, womit er in den Top 10 der schnellsten Systeme weltweit landen würde. Bisher sind Supercomputer mit AMD-Beschleunigerkarten die krasse Ausnahme, in den Top500 findet sich einzig ein alter Rechner des Pukou Advanced Computing Center mit Vega-20-Modellen.
Chiplet-Design mit CDNA2-Technik
Aldebaran alias Instinct MI200 folgt auf die Instinct MI100, welche auf der CDNA-Technik (C für Compute) basiert. Für Aldebaran ist CDNA2 geplant, vor allem aber handelt es sich um AMDs erstes Chiplet-Design für GPUs. Konkret sollen zwei Chips gekoppelt werden, hinzu kommen gleich acht Stapel an High Bandwidth Memory (HBM2E) für die 128 GByte Videospeicher.
Unbestätigten Meldungen zufolge hat Aldebaran daher 256 Compute Units, beim monolithischen Arcturus-Chip der Instinct MI100 sind es 128. Wie sich die Architektur unterscheidet und mit welchen Taktraten der Chiplet-Beschleuniger von AMD arbeitet, bleibt vorerst offen. Ob der Sprung von 32 GByte (MI100) auf 128 GByte (MI200) auch mit der Performance skaliert, gilt es abzuwarten - rechnerisch ist dem so. Die Instinct MI200 soll als Open Compute Platform Accelerator Module (OAM) vertrieben werden.
Die meisten Supercomputer nutzen seit Jahren schon Nvidia-Modelle wie den A100, bisherige Instinct-Karten von AMD haben an dieser Vormachtstellung wenig geändert. Neben dem Setonix sind aber weitere Supercomputer mit MI-Beschleunigern in Planung, darunter der El Capitan und der Frontier. Beide sind als Exaflops-Systeme ausgelegt, erreichen also mehr als 1.000 Petaflops.
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...das sind doch bürgerliche Kategorien!
Ja, das kann schon sein - reale Performance gilt es abzuwarten.