Virtuelle Container mit Docker
Docker verfolgt die gezielte Virtualisierung von einzelnen Anwendungen und nicht, wie bei den anderen Beispielen, ganzer Betriebssysteme. Dabei wird ein sogenannter Container modular auf einem Basis-Image aufgebaut, so dass jede weitere Instanz nur minimale Ressourcen verbraucht.
Ein kompletter Ersatz für virtuelle Maschinen ist Docker jedoch nicht immer - durch die gemeinsame Verwendung des Kernels entstehen etwa Sicherheitsproblematiken, außerdem ist die Einrichtung und Verwaltung kompliziert und erfordert Erfahrung.
Parallels Desktop
Ein Windows-System unter Mac OS zu virtualisieren ist die Hauptaufgabe von Parallels Desktop. Natürlich können aber auch andere Systeme (Linux, BSD, OS/2, Mac OS X etc.) virtualisiert werden. Die Software (früher Parallels Workstation) stellt also einen Typ-2-Hypervisor dar.
Virtualbox
Die von Oracle angebotene Software kann unter diversen Host-Betriebssystemen wie Linux, Mac und Windows eingesetzt werden, um x86- beziehungsweise x64-Gastsysteme zur Verfügung zu stellen.
VMware Player
Wie der Name bereits andeutet, ist der VMware Player primär für das Abspielen fertig eingerichteter virtueller Maschinen gedacht. Das bedeutet, dass fertige Images, etwa zu Testzwecken, einfach gestartet und ausgeführt werden können. Die Neueinrichtung (Installation) virtueller Maschinen wird seit Version 13 aber ebenfalls unterstützt.
Wo wird Virtualisierung eingesetzt?
Die Funktionen der Systeme sind ganz auf den Zielmarkt zugeschnitten und bei Typ-1-Virtualisierern, abhängig von der gekauften Lizenz, sehr umfangreich. Während beispielsweise mit einem kostenlosen VMware ESXi aufgrund der deaktivierten API keine Backups möglich sind, erlaubt die höchste Lizenz einen hochredundanten Rechenzentrumsbetrieb.
ESXi | Hyper-V | Citrix | Docker | Parallels | Virtualbox | VMware Player | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Typ | 1 | 1 | 1 | 2 | 2 | 2 | 2 |
primärer Einsastz | Professionell | Professionell | Professionell | Professionell | Semi- Professionell | Semi- Professionell | Privat |
Backup | Bei lizenzierter Variante über Drittanbieter-Software | z.B. über System Center Data Protection Manager (DPM) | Drittanbieter-Software | Export in Datei möglich | manuellerExport in Datei möglich | manuellerExport in Datei möglich | manuellesKopieren der Dateien notwendig, wenn ausgeschaltet |
Snapshots | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja | Nein |
Usability | Sehr komplex | Komplex | Sehr komplex | Komplex | Einfach | Einfach | Sehr Einfach |
Funktionen | +++ | ++ | +++ | + | o | o | - |
Kosten | kostenlos / | kostenlos (in kostenpflichtiger Windows-Server-Lizenz) | | kostenlos/ | | kostenlos | kostenlos |
In einem solchen Umfeld sind insbesondere Themen wie Backup, Snapshots (Momentaufnahmen des Zustandes der VM), Replikation (Kopie der VM auf einem anderen Hostsystem) und die dynamische Hardwarezuteilung wichtig. Alle diese Punkte werden insbesondere von den professionellen Systemen erfüllt, wobei diese in der Regel mit hohen Lizenzkosten verbunden sind.
Nach Angaben des Marktforschungsinstituts Statista ist VMware mit einem Marktanteil von knapp 12 Prozent Marktführer, gefolgt von Hyper-V (ca. 10,7 Prozent) und Citrix (ca. 8,3 Prozent). Generell ist der Markt aber sehr divers aufgestellt - mit einem Marktanteil von 54 Prozent für sonstige Anbieter.
Da Unternehmen in der Regel aber nicht nur auf eine einzige Virtualisierungslösung setzen, sind diese Zahlen nur als relativ ungenau anzusehen.
Fazit
Um als Unternehmen in die Virtualisierung einzusteigen, bietet sich Hyper-V aufgrund der kostenlosen Lizenz im Lieferumfang eines Server-Betriebssystems an. Das Betriebssystem muss ohnehin gekauft werden und erlaubt eine weitere virtualisierte Instanz.
Wenn es professioneller sein soll oder Systeme wie MacOS ebenfalls virtualisiert werden sollen, führt aber kein Weg an VMware vorbei - spätestens dann, wenn Hochverfügbarkeit und Servercluster ein Thema werden.
Für den privaten Gebrauch ist von VMware Player für einfache Spielereien, über Virtualbox bis hin zum vollwertigen ESXi (zum Beispiel die kostenlose Version) alles denkbar. Insbesondere VMware benötigt für ein Backup über Drittanbieter-Software aber mindestens eine Essentials-Lizenz und wird deshalb vornehmlich von Unternehmen eingesetzt.
Es bleibt also in jedem Fall eine Einzelbetrachtung, welches System den genauen Anwendungszweck am besten erfüllen kann.
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Server, VMs und Container: Was ist überhaupt Virtualisierung? |
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Linux Distributionen verwenden im Grunde alle denselben Kernel (natürlich haben die alle...
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Mal eine Frage: was spräche dagegen? Dank LXC und KVM lässt sich Proxmox mit anderen...
XenServer ist eine auf Redhat und Xen basierende Virtualiserungs-Software.