Server-CPUs: Cooper Lake und Ice Lake nutzen gleichen Sockel
Intel hat einen Ausblick auf seine Server-Roadmap gegeben: Noch 2018 soll Cascade Lake SP mit einer Befehlssatzerweiterung für Machine Learning erscheinen, 2019 und 2020 dann Cooper Lake SP und Ice Lake SP für einen neuen Sockel. AMD legt bis dahin mit 64 Zen-Kernen vor.

Intel hat auf dem Data Centric Innovation Summit über die Zukunft seiner Server-CPUs gesprochen: Auf die aktuellen Xeon-Modelle, intern Skylake SP genannt, soll noch in diesem Jahr eine leicht verbesserte Version namens Cascade Lake SP mit Optimierungen für maschinelles Lernen folgen. Danach gibt es einen Plattformwechsel, der Sockel nimmt dann Cooper Lake SP mit 14-nm-Technik und Ice Lake SP mit 10-nm-Verfahren auf.
Bei den Cascade Lake behält Intel die Fassung LGA 3647 mit sechs Speicherkanälen bei, die CPUs haben weiterhin 28 Kerne und werden mit 14 nm gefertigt. Die Prozessoren erhalten höhere Taktraten und optimierte Caches sowie ein überarbeitetes Mesh plus diverse Hardware-Vorkehrungen gegen Spectre-Angriffe.
Neu ist AVX-512_VNNI, vom Marketing als Deep Learning Boost bezeichnet, als Beschleunigung für INT8-Code um Faktor zwei. Das gibt es in ähnlicher Form als AVX-512_4VNNIW schon von Knights Mill, die aktuellen Xeon Phi für den gleichen Sockel. Cascade Lake unterstützt zudem offiziell den Optane DC Persistent Memory (Apache Pass), also nichtflüchtige Speichermodule. Die Auslieferung erfolgt zunächst an große Partner wie Google, alle andere können die CPUs erst 2019 kaufen. AMD wird kommendes Jahr mit Epyc 2 alias Rome in 7 nm mit 64 Kernen mit Zen-2-Kernen gegen Cascade Lake antreten.
Ende 2019 führt Intel mit Cooper Lake einen neuen Sockel ein, den LGA 4189 mit acht Speicherkanälen. Die CPUs werden weiter in 14 nm produziert, was der Hersteller mit Verweis auf das Gesamtpaket in den Hintergrund zu spielen versuchte. Cooper Lake integriert die zweite Generation des Deep Learning Boost und beschleunigt mit bfloat16 ein Format für neuronale Netze via Googles Tensorflow. Mit dem Nervana NNP-L1000 alias Spring Crest hat Intel zudem einen ASIC, der das beherrscht. Die Prozessoren können mit Barlow Pass umgehen, der nächsten Version der NV-DIMMs.
2020 soll Ice Lake SP folgen, der Sockel ist der gleiche wie bei den Ice Lake SP. Weil die Chips die ersten Server-CPUs von Intel mit 10+ nm Fertigung sind, steigen Kernanzahl und Takt. Bisher hat der Hersteller Probleme mit dem Node, wie Cannon Lake für Ultrabooks zeigt. Für den Schritt auf 10+ nm passte Intel den Prozess offenbar an und entfernte Implementierungen wie Contact Over Active Gate für die Transistoren.
Auch wenn Cooper Lake und Ice Lake mit mehr Kernen, neuen Befehlssatzerweiterungen und mehr Speicherkanälen erscheinen: Die Plattform muss sich gegen AMDs Rome beweisen, der voraussichtlich vor beiden Server-CPU-Generationen erscheint und in einigen Bereichen wohl deutlich mehr Leistung abliefern wird.
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Es würde mich freuen, wenn AMD im lukrativeren Server-Markt mal ein paar Marktanteile...